Wegen „offensiver Sprache“Verlag streicht Begriffe aus „Charlie & die Schokoladenfabrik“

Wegen „offensiver Sprache“: Verlag streicht Begriffe aus „Charlie & die Schokoladenfabrik“ – Wer „Charlie und die Schokoladenfabrik“ nicht in seiner ursprünglichen Buch-Form kennt, der wird wohl zumindest über die verschiedenen Film-Adaptionen mit dem Inhalt vertraut sein. Die Geschichte stammt aus der Feder von Roald Dahl, dessen Kinderbücher zu Klassikern der Literatur avancierten.
Nun werden diese jedoch umgeschrieben – der Grund: Sie sollen inklusiver werden.
Die Bandbreite des Star-Autoren Dahl ist beeindruckend weit. Neben Kinderbüchern wie „James und der Riesenkürbis“ oder „Die Zwicks stehen Kopf“ verfasste er auch Gedichte, Kurzgeschichten und Drehbücher – eines davon sogar für einen James Bond-Film.
Die englischsprachige Version seiner Werke soll nun jedoch in abgeänderter Form neu veröffentlicht werden. Der federführende Verlag „Puffin“ hat darin nämlich einen „offensiven Sprachgebrauch“ ausgemacht, den es der Meinung der Verantwortlichen nach nun zu entfernen gilt.
So eben zum Beispiel in „Charlie und die Schokoladenfabrik“, wo Augustus Glupsch als „fett“ bezeichnet wird. Im Zuge der Neuveröffentlichung des Buches soll das Wort nun durch „enorm“ ersetzt werden.
Und selbst die bekannten Ooompa Loompas, die als Arbeiter in der Fabrik fungieren, sollten künftig keine „kleine Männer“ mehr sein, sondern „kleine Menschen“.
Weiter geht es mit „Die Zwicks sehen Kopf“: Dass Frau Zwick dort als „hässlich und bestialisch“ betitelt wird, will der Verlag wortwörtlich nicht so stehen lassen. Also wird zumindest „hässlich“ gestrichen – bestialisch darf Frau Zwick bleiben.
Einem Bericht des „Guardian“ zufolge sollen auch in weiteren Büchern Verse umgeschrieben, ersetzt oder gar gänzlich neu hinzugefügt werden.
Was Roald Dahl selbst zu alledem sagen würde, kann nur gemutmaßt werden, verstarb der Autor doch 1990.
Allerdings waren ihm die Kontroversen um seine Werke schon damals nicht fremd, musste er sich zu Lebzeiten doch bereits den Vorwurf gefallen lassen, dass seine ursprüngliche Darstellung der Oompa Loompas rassistisch und diskriminierend sei.
Etwaige Kritiker beschwichtigt der Verlag nun damit, dass Änderungen an Neuauflagen nicht ungewöhnlich und im Fall von Dahls Büchern außerdem nur marginal und mit großer Sorgfalt getroffen worden seien. Zur Seite stand Puffin dabei „Inclusive Minds“, eine Organisation, die sich für Inklusion, Diversität und Barrierefreiheit in Kinderbüchern stark macht.
Quellen: theguardian.com , stern.de