Verleumdungsklage Depp gegen Heard: Depp gewinnt Prozess – Anwälte jubeln im Saal – Nach Tagen sorgfältiger Erwägung sind die Geschworenen zu ihrem Schluss gekommen: Einstimmig befand die Jury zugunsten von Johnny Depp und folgte damit dem Hollywood-Star, dass es sich bei einem Text, den Heard 2018 veröffentlichen ließ, um üble Nachrede handelte. Depps Anwälte feierten das Urteil frenetisch im Saal. Im 2018 in der „Washington Post“ veröffentlichten Text bezeichnete sich Amber Heard als berühmte Persönlichkeit, die sich gegen häusliche Gewalt behaupten musste.

Sie machte laut Depp und seinen Anwälten dabei mehr als Andeutungen, dass es sich beim Täter aus ihren Schilderungen um Depp gehen könnte. Seiner Lesart pflichteten seine Anwälte und das Gericht mit der Entscheidung bei, dass Heard Depps Ruf durch den Text geschadet hat. Johnny Depp wird 15 Millionen US-Dollar der möglichen Streitsumme von 50 Millionen als Schadensersatz erhalten. In dem US-Bundesstaat Virginia sind Schadenersatzsummen bei dem Betrag gedeckelt.

Auch Amber Heard wurde Geld zugesprochen: Ihre Gegenklage konnte jedoch nicht zweifelsfrei alle Elemente einer Diffamierung durch Johnny Depp und seine Anwälte belegen. Daher erhielt sie 2 Millionen, nachdem sie auf 100 Millionen US-Dollar geklagt hatte. Bei der Verkündung des Urteils war Heard persönlich zugegen. Johnny Depp hingegen hielt sich zu dem Zeitpunkt in England auf, gab Musikkonzerte mit Jeff Beck in Sheffield und Londo.

Die Verkündung der Geschworenen nahm Heard mit versteinertem Gesichtsausdruck entgegen. Später zog sie auf Twitter ein Resümee in Form eines Textes, in dem sie „einen Berg an Beweisen“ als machtlos gegen die „Macht ihres Ex-Mannes“ bezeichnete. Dem Urteil waren sechs Wochen von Anhörungen und Beweisaufnahmen vorausgegangen, bei denen auch Heard und Depp selbst in den Zeugenstand getreten waren. Ebenso wie etwa Supermodel Kate Moss.

Im Zuge der Verhandlungen zeigte sich eine erdrückende Beweislast, bei der sich Amber Heard laut den Worten von Depps Anwältin Camille Vasquez zunehmend in Widersprüche verstrickte. Vasquez sagte wörtlich in ihrem Schlusswort, dass der „Berg an Beweisen“ von Heards Anwälten, denen zufolge Depp sich an seiner früheren Ehefrau vergangen habe, „schlicht nicht vorhanden“ sei. Sie fand harte Worte für Amber Heard.

Vasquez wörtlich:

„Es ist beunruhigend zu denken, dass Frau Heard die schrecklichen Missbrauchsgeschichten, die sie in diesem Gerichtssaal ausgesagt hat, erfinden würde. Was Frau Heard in diesem Gerichtssaal ausgesagt hat, ist die Geschichte von viel zu vielen Frauen. Aber die überwältigenden Beweise und das Gewicht dieser Beweise zeigen, dass es nicht ihre Geschichte ist. Es ist nicht die Geschichte von Frau Heard.“

„Es war ein Akt tiefster Grausamkeit nicht nur gegenüber Herrn Depp, sondern auch gegenüber den wahren Überlebenden häuslicher Gewalt, dass Frau Heard sich selbst als öffentliche Figur darstellte, die häusliche Gewalt repräsentiert. Es war falsch, es war verleumderisch und es hat irreparablen Schaden verursacht.“