Der YouTuber Marvin Wildhage legte bereits vor einem Jahr Influencer mit einer Werbeaktion für eine angebliche Hautcreme aufs Kreuz und führte sie vor. Nun ist er auf seinem Kanal „Marvin“ zurück mit einer weiteren aufsehenerregenden Aktion. Sein Konzept: „Ich hab’ gedacht, ich drehe den schlechtesten Film aller Zeiten, um zu schauen, welcher Influencer am Ende dafür wirbt“, so Wildhage.

Dieser „schlechteste Film aller Zeiten“ hört auf den Namen „A hole“ und soll ein vermeintlicher „Arthouse-Thriller“ sein. „A hole“ ist die englische Abkürzung für das Wort „A**hole“, A**chloch. Angeblich wird der Streifen 2023 in die Kinos einziehen. Die Handlung dreht sich vermeintlich um die „Jagd des unaufhaltsamen Hole“, welches „stellvertretend für die Sterblichkeit“ stehe. So der Wortlaut in der Event-Einladung des YouTubers an verschiedene Influencer.

Das Filmplakat:

Ein dunkler Wald mit dem Bildhintergrund eines menschlichen Schließmuskels, den sich Marvin extra im Netz erstellen ließ. Kurz: Es ging wohl darum klarzumachen, dass jeder, der für diesen vermeintlichen Film ohne irgendetwas zu hinterfragen werben würde, ein „A hole“ sei. Als krönenden Abschluss lud Marvin Wildhage zur Premiere des angeblichen Films in den Berliner Zoopalast. Der YouTuber wörtlich: „Ich bin sehr, sehr gespannt, wer am Ende für unseren kleinen Blockbuster wirbt.“

Im Netz standen wohl bewusst keinerlei Informationen zum Streifen zur Verfügung – lediglich ein Instagram-Konto mit Fake-Followern, falschen Likes und ebenso unechten Kommentaren existiert. Von Infos zu Regisseur oder beteiligten Darstellern Fehlanzeige. Ebenso wenig gibt es einen Trailer zu „A hole“.

Worum also dreht sich der Köder-Streifen?

Wildhage in seinem YouTube-Video: „Im Grunde genommen passiert in dem Film nicht viel. Ein Pärchen sitzt am Frühstückstisch. Irgendwann steht die Frau auf, geht zu ihrem Auto und fährt zu einem Wald. Dann ist es auf einmal Nacht. Sie geht durch diesen Wald zu einer Hütte in den Keller hinein. Und dann gibt es einen Schnitt und alles passiert von vorn.“ Weiter führt er aus: „Frühstück, Auto, Wald, Hütte, Keller. Das war der Film. Und geredet wird da auch nicht viel.“

Klingt nach einem alles andere als interessanten und hochwertigen Erlebnis – und genau dies bestätigt der YouTuber im Video: „Es soll darum gehen, dass die Influencer den Film auch kacke finden, aber dadurch, dass sie Geld dafür bekommen, trotzdem sagen, er ist gut.“ Und tatsächlich: Nur zehn Minuten später hat er bereits die erste Zusage eines Influencers, auf Instagram Werbung für „A hole“ zu machen. Auch Influencerin Vanessa Mariposa meldet sich bei Marvin, will für den Streifen auf Insta werben.

Mariposa (528.000 Follower) war Marvin bereits 2021 auf den Leim gegangen:

Seinerzeit hatte sie Werbung für eine vermeintliche Schönheitscreme namens Hydrohype gemacht. In der Zutatenliste des Fake-Beauty-Produktas waren so illustre Zutaten aufgeführt gewesen wie Uran, Asbest oder „pipikaka seed oil“, tatsächlich hatte man den Influencern damals Gleitcreme geschickt.

Sie hatten teilweise im besten Werbeton die Inhalte der „Salbe“ verlesen – und das Uran darin nicht im mindesten hinterfragt. Damals hatte Mariposa auf Instagram behauptet, Hydrohype bei ihrer Mutter in Salzburg bereits entdeckt zu haben – offenkundig unwahr.

Später vermeldete sie, ihr Management gewechselt zu haben, dem sie Mitverantwortung für ihre Falschbehauptung anlastete, und entschuldigte sich, betonte, so etwas würde nie wieder vorkommen.

Nun ist sie erneut an ein Fake-Produkt von Wildhage geraten: Mariposa behauptet in einer von unterwegs gefilmten Story, den Film, der sie „zum Nachdenken gebracht“ habe bereits „vor allen anderen“ gesehen zu haben. Marvin zufolge eine Lüge, „A hole“ soll zum Zeitpunkt von Mariposas Insta-Story ja noch gar nicht fertig produziert gewesen sein.

Der YouTuber konstatiert: „Test nicht bestanden.“ Ein zweiter Teil seines Streichs ist bereits angekündigt.