Wohl jeder Autofahrer kennt das: Im Sommer kann die Fahrbahn ziemlich weich sein, wenn wochenlange Gluthitze darauf ballert. Im Winter herrscht nicht nur Eisglätte, sondern der Frost kann den Asphalt auch förmlich sprengen. Unter anderem deswegen haben Wartungsteams auch das ganze Jahr über mit Instandsetzung zu tun und unsere Autobahnen wimmeln vor Baustellen. Ein französisches Unternehmen hat diesen Problemen den Kampf mit einer besonderen Straße angesagt.

Eurovia nennt sich das Tochterunternehmen der französischen Baufirma Vinci. Eurovias „Power Road“ genannte Straße befindet sich noch in einem Erprobungsstadium. Sie basiert auf Rohrleitungen, die unter dem Asphalt als Wärmetauscher installiert werden. Im Sommer absorbieren sie Hitze – im Winter geben sie welche frei. So ermöglicht das System eine Straße, die im Winter eisfrei und im Sommer kein Backofen ist. Denn in den Röhren herrscht eine Temperatur von bis zu 60 Grad Celsius, die entweder zu- oder abgeführt wird.

Die sich im Sommer darin sammelnde Hitze kann laut dem Unternehmen auch genutzt werden, um als Abwärme etwa Schwimmbecken oder Gebäude zu heizen, abgesehen davon, dass die Straße Erdwärme transportieren kann. Die Tests für die Power Road laufen bereits seit einigen Jahren mit kurzen Abschnitten – die Wärme für die Rohrleitungen stammt dabei im Moment aus Biomasse-Anlagen. Damit ist diese Straße im Vergleich zu insbesondere den Umweltschäden, die mit massivem Streusalz-Einsatz einhergehen, eher neutral.

Doch sie ist ungleich kostspieliger, selbst wenn man die hohen Kosten für Winterdienste oder die durch Schneepflüge möglicherweise verursachten Asphaltschäden einkalkuliert. Selbst die nur 120 Meter langen Testabschnitte einer solchen Straße kosten noch 250.000 Euro. Man darf gespannt sein, ob das Unternehmen Eurovia einen Weg findet, seine Straßen günstiger zu machen. Das Konzept jedenfalls ist faszinierend.

Quelle: jalopnik.com