Zum Nachbauen: Robo-Fisch aus 3D-Drucker reinigt Gewässer – Wusstet ihr, dass Wale wie organische Filter funktionieren, indem sie das Wasser durch ihre Barten pressen und dabei Kleinstlebewesen auskämmen? Denkt man dieses Prinzip etwas um, ließe es sich auch für die Reinigung unserer Meere und Gewässer von Schmutz und Müllpartikel nutzbar machen. Genau das hat die Erfinderin von „Gilbert“ getan – einem Roboter-Fisch, den sich jeder mit einem 3D-Drucker nachbauen kann.

Mit ihrer Idee gewann die Studentin Eleanor Mackintosh einen Wettbewerb der University of Surrey, in dem es darum ging, Roboter zu entwickeln, die von Tieren oder Pflanzen inspiriert dabei helfen können, die Probleme auf dieser Welt zu lösen.

Der gerade mal 50 Zentimeter große Gilbert überzeugte dabei unter anderem durch seine natürliche Form, die es ihm möglich macht, sich wie ein richtiger Fisch via Flossenschlag durch das Wasser zu bewegen. Dabei öffnet er sein großes Maul, um Wasser aufzunehmen, und schließt es dann wieder, um das Wasser durch seine Kiemen und ein feines Netz, welches die Partikel herausfiltert, hinauszupressen.

Die Trübung des Wassers wird von Sensoren gemessen.

In seiner aktuellen Form kann der Roboter-Fisch lediglich Partikel mit einem Durchmesser von 2 Millimeter „fressen“ und muss durch eine drahtgebundene Einheit ferngesteuert werden.

Als Open-Source-Projekt, welches von allen Interessierten weiterentwickelt werden kann, ist die Zukunft von Gilbert jedoch noch offen. Um den Robo-Fisch lediglich mithilfe eines 3D-Druckers und einiger Standardteile selbst zu bauen, sind die Pläne online verfügbar. 

So wäre in späteren Versionen ein Solarpanel denkbar, welches an der Basis die nötige Energie erzeugt. Da die Leine jedoch diverse Probleme mit sich bringt, soll auch eine autonome Version entwickelt werden. 

„Die Wasserverschmutzung, insbesondere die Plastikverschmutzung, ist ein großes Problem. Darunter leiden nicht nur die Ozeane, sondern auch Flüsse, Bäche, Seen und Teiche“, erklärte die Erfinderin.

„Mein Entwurf war auf die Vielseitigkeit seiner Funktion ausgerichtet.“

„Welches Lebewesen wäre besser geeignet, die Probleme in Gewässern anzugehen, als ein Fisch, der in ihnen lebt? Fische sind an ihre Umwelt angepasst, und Kiemen sind ein unglaublicher Mechanismus in der Natur, der darauf spezialisiert ist, Sauerstoff in den Blutkreislauf zu filtern – also habe ich mein Design daran angelehnt, um einen Filter für Mikroplastik zu schaffen.“

Als Initiator des Wettbewerbs fungierend ergänzt Dr. Robert Siddall: „Wir wissen nicht, wo die große Mehrheit des Plastiks landet, das in unsere Wasserstraßen gelangt. Wir hoffen, dass dieser Robo-Fisch und seine zukünftigen Nachkommen die ersten Schritte in die richtige Richtung sind, um uns zu helfen, dieses Plastik zu finden und schließlich das Verschmutzungsproblem zu kontrollieren.“

Quellen: stern.de , surrey.ac.uk