Wissenschaftler erzielen Durchbruch bei Kernfusion: „Zündung“ endlich gelungen – bereits am 8. August 2021 gelang Experten für Kernphysik ein Durchbruch. So vermeldeten sie, dass es ihnen gelungen sei, dieselbe chemische Reaktion einzuleiten, welche auch für die Energie der Sonne verantwortlich zeichnet – dabei haben sie es laut eigenen Angaben geschafft, eine Energiemenge vergleichbar mit mehr als dem gesamten Strom der USA in eine kleine Goldkapsel zu pumpen.

Die gesamte Energie von 192 Laserstrahlen wirkte für den Bruchteil einer Sekunde darauf ein – die gleiche thermonukleare Kraft, welche aus dem Gestirn, das wir Sonne nennen, unseren Lebensspender macht. Dieser Durchbruch bei der Kernfusion bringt die Menschheit einen Schritt näher an den Traum, wie bei der Sonne Wasserstoffatome unter Entstehung von Helium kollidieren zu lassen und so schier unerschöpfliche Energie zu gewinnen.

Dabei betonen die Wissenschaftler:

Die von ihnen erzeugte Fusionsreaktion sei selbstreproduzierend, das heißt, sie verpuffte nicht sofort. Wie „Unilad“ erläutert, wird bei der Kombination von zwei Atomen ein schwereres Atom erzeugt, wobei gewaltige Energiemengen frei werden. In der Natur kommt ein solcher Vorgang in Gestirnen organisch vor, lässt sich auf der Erde jedoch nur schwer reproduzieren, da eine grundsätzlich hochenergetische Umgebung für eine fortgesetzte Reaktion unerlässlich ist. Da diese nicht vorhanden ist, „verpuffen“ die Gehversuche wieder.

Durchgeführt wurde der erfolgreiche Zündungsversuch für die Fusionsreaktion in der auf dieses Themengebiet spezialisierten National Ignition Facility des Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien. Die Experten erläuterten ihre bahnbrechenden Entdeckungen dabei in gleich drei veröffentlichten Papers. Dort wurde aber auch betont, dass zwar der Vorgang der „Zündung“ erfolgreich gelungen, nukleare Fusion also theoretisch möglich sei.

Es sei aber noch ein weiter Weg bis zum praktisch nutzbaren Fusionsreaktor

Sollte dieser eines Tages Realität werden, so kann aus dem auf der Erde überreich vorhandenen Element Wasser ganz schnöder Wasserstoff als Treibstoff für solche Reaktoren gewonnen werden. Bei diesem Vorgang würde kein strahlender Atommüll anfallen, das einzige Nebenprodukt der Energiegewinnung wäre Helium. Das Experiment für die „Zündung“ verschlang eine gewaltige Energiemenge: Mehr als eine Billiarde Watt Leistung waren notwendig.

Omar Hurricane, leitender Wissenschaftler des Lawrence Livermore National Laboratory, kommentierte:

„Der Rekordversuch war ein großer wissenschaftlicher Durchbruch in der Fusionsforschung, der belegt, dass die Zündung der Fusion im Labor am NIF möglich ist. Das Erreichen der für die Zündung erforderlichen Bedingungen ist ein langjähriges Ziel der gesamten Fusionsforschung mit Trägheitseinschluss und eröffnet den Zugang zu einem neuen experimentellen Bereich, in dem die Selbsterhitzung durch Alphateilchen alle Kühlmechanismen im Fusionsplasma übertrifft.“

Quelle: unilad.com