Wissenschaftlicher DurchbruchPhoton durch die Zeit geschickt

Wissenschaftlicher Durchbruch: Photon durch die Zeit geschickt – Eines der großen Themen der Science-Fiction ist das Reisen durch die Zeit. Ob in ernsteren Weltraumserien wie „Star Trek“ oder in unterhaltsamen Filmen wie „Zurück in die Zukunft“, das Thema ist in diesem Genre allgegenwärtig. Theoretisch, so wird behauptet, sollen Zeitreisen möglich sein. Dass daran mehr dran ist, hat nun eine Forschergruppe bestätigt, die nach Möglichkeiten für Zeitreisen im Bereich der kleinsten Teilchen suchte – und erste Erfolge in die Realität umsetzen konnte.
Peter Schiansky von der Universität Wien sowie Miguel Navascues vom „Institute for Quantum Optics and Quantum Information“ (IQOQI) und ihren Kollegen ist es gelungen, ein einzelnes Photon quasi durch die Zeit reisen zu lassen, wie es in einem Bericht des Portals „Chip“ heißt. Die Experten haben dazu eine Studie veröffentlicht. Darin wird die bei dem Experiment angewandte Methode erläutert. Diese ist, grob erklärt, vergleichbar mit dem Vor- und Zurückspulen von Videomaterial.
Präziser: Es geht um den sogenannten Quantenzustand der Photonen
Den Experten gelang es, ein Photon in vergangene Zustände zurückzuversetzen. Es war auch möglich, die zukünftigen Quantenzustände ihres Testphotons zu erreichen, indem Zwischenzustände übersprungen wurden. Das Photon reiste sozusagen durch die Zeit. Die Forscher sind dem Bericht zufolge überzeugt, dass ein solches Quantensprung-Experiment auch mit kleineren Teilchen möglich sein könnte. Anders sieht es bei komplexeren Lebewesen aus.
Bei Lebewesen wie dem Menschen wäre der Aufwand für einen solchen Transport enorm und würde viel Zeit in Anspruch nehmen. Gleichzeitig wäre ein solcher Zeitreisender gewissen Einschränkungen unterworfen, er müsste sich z. B. in einem geschlossenen Raum ohne äußere Einflüsse aufhalten, dürfte diesen auch nicht in eine andere Zeit verlassen. Damit wäre der Nutzen einer Zeitreise aufgehoben, da die Person das geschlossene System nicht verlassen könnte.
Auch wenn man Menschen nicht durch die Zeit bekommt, erbrachte der Versuch wichtige Resultate:
Die Experten sind sich einig, dass ihre Entdeckung für den Bereich der Quantencomputer nützlich ist. Solche Computer arbeiten unter anderem mit so genannten Qubits, den kleinsten Rechen- und Informationseinheiten eines Quantencomputers. Das Experiment hat den Forschern zufolge gezeigt, dass es möglich ist, die Zustände solcher Qubits im Laufe der Zeit zu verändern. Im Gegensatz zu den bekannten Bits können Qubits mehrere Zustände gleichzeitig einnehmen.
Eine solche „Zeitreise“ würde es ermöglichen, entstandene Fehler etwa bei Berechnungen zu korrigieren.
Quelle: chip.de