Start mit Missgeschicken: Russischer Marschflugkörper dreht durch – Marschflugkörper sind Geschosse, die ihre verheerende Fracht über gewaltige Strecken präzise ins Ziel transportieren. Auch und gerade nukleare Nutzlast. Was sie lange nach ihrer Erfindung in den ersten beiden Weltkriegen seit dem Kalten Krieg erst recht zu gefürchteten Teilen des atomaren Patts machte, zumal sie auf Schiffen und U-Booten stationiert werden konnten. Absolute Fehlerfreiheit gibt es jedoch selbst bei fortschrittlichen Geschossen nicht, wie das Video zeigt.

Ein Marschflugkörper des Typs „Kaliber“ wurde von einem Zerstörer der russischen Marine der Udalov-Klasse abgefeuert. Das Kriegsschiff „Marshal Shaposhnikov“ war mutmaßlich frisch mit den Kalibr-Raketen bestückt worden und unternahm einen Testlauf. Dabei zeigt das Video, wie die Nummer außer Kontrolle gerät: Der Marschflugkörper verlässt den Rumpf, steigt auf – und beginnt Binnenherzschlägen, zu rotieren und Loopings zu fliegen. Schließlich stürzt das Geschoss ins Meer, wo es den Ozean zum Kochen bringt.

Informationen von „Thedrive“ zufolge sind dies Aufnahmen, die zuerst via dem sozialen Netzwerk/dem Messenger „Telegram“ leakten und später auf YouTube geteilt wurden. So ist nicht bekannt, wann die Szenen entstanden. Man weiß jedoch, dass die „Marshal Shaposhnikov“ unlängst überholt und mit neuen Bauteilen aufgerüstet wurde. Juli 2020 kehrte sie auf See zurück und wurde weiteren Prüfungen unterzogen.

Fünf Kalibr-Testläufe sollen mit einer neu installierten vertikalen Abschussvorrichtung im April 2021 vorgenommen worden sein: Am 27. April zeigte das russische Verteidigungsministerium demnach einen erfolgreichen Start in einem Clip auf dem eigenen News-Kanal, die Bilder sollen im japanischen Meer als Teil eines Manövers der Pazifikflotte entstanden sein. „Thedrive“ weist dabei im Artikel auf visuelle Ähnlichkeiten zwischen dem Video mit dem gelungenen Abschuss sowie diesem Fehlstart hin.

Quelle: thedrive.com