Sikorsky S-97: Die Zukunft des Kampfhubschraubers – Eine Maschine mit all den Aufklärungs- und Bodenjagd-Optionen eines Kampfhubschraubers, all der Vielseitigkeit solcher Waffenplattformen, jedoch doppelt so schnell und wendig? Klingt wie Science-Fiction, wird aber Realität, insofern sich die US-Armee mit dem Sikorsky S-97 Raider zufrieden zeigt. Im Videoporträt erlebt ihr die rasante Maschine, wir liefern euch ein paar Eckdaten.

Ersonnen wurde der Sikorsky S-97 Raider von dem US-Luftfahrtunternehmen Sikorsky, das wiederum Teil des US-Konzerns Lockheed-Martin ist. Er setzt auf die X2-Bauweise, welche ohne Zugeständnisse an die Flugsicherheit die Geschwindigkeit und Effizienz herkömmlicher Helikoptertechnologien deutlich erhöhen soll. Dabei setzt die Maschine auf zwei übereinander liegende Hauptmotoren und statt eines Heckrotors auf einen starken Turbo-Propeller am Heck.

Der erste Prototyp des S-97 Raider wurde 2014 vorgestellt, der Jungfernflug erfolgte am Ende desselben Jahres

Die Besonderheit seiner Technologien gestattet diesem Hubschrauber vielseitige Einsatzmöglichkeiten jenseits der erwähnten: Nahkampfunterstützung, die Suche nach und Rettung von Bodentruppen sowie Kommandoeinsätze hinter feindlichen Linien sollen allesamt mit der neuen Technologie zu realisieren sein, ohne dabei bei den üblichen Stärken eines Helis Kompromisse machen zu müssen. Gleichzeitig kann ein Raider schnell in großer Höhe fliegen:

Seine Dienstgipfelhöhe beträgt 10.000 Fuß, durch seine Bauweise aus leichten Kompositmaterialien und sein Fly-by-Wire-System kann der Raider kurzzeitig Geschwindigkeiten von bis zu 440 Stundenkilometern erreichen – mehr als doppelt so viel wie die meisten schwereren Kampfhubschrauber. Seine Reichweite dabei beträgt 570 Kilometer mit einer Reisegeschwindigkeit von durchschnittlich 410 km/h.

Der Propeller am Heck macht es möglich

Die notwendige Kraft liefert ein General Electric T700 Turbowellentriebwerk, das trotz des starken Leistungsprofils über einen Modus zur aktiven Vibrationsunterdrückung sowie ein niedriges Lärmprofil für Einsätze unter dem Radar verfügt. Auch die Wärmebildmuster des Sikorsky S-97 Raider lassen sich aktiv managen. Sechs Personen finden in der Kabine Platz, das Cockpit benötigt einen Piloten und einen Copiloten/Richtschützen.

Das Arsenal umfasst klassische Ausrüstung, die man bei einem US-Kampfhubschrauber erwarten würde: Hellfire-Raketen, Raketenbehälter mit nicht gelenkten 2,75-Zoll-Flugkörpern sowie Maschinengewehre Kaliber 0.50 und 7,62 mm. Für lange Missionen können zusätzliche Munitionsvorräte in einer Waffenkammer am Heck eingelagert werden, ebenso lässt sich der Raider mit externen Anbauten wie Sensoren für Überwachungseinsätze ausstatten.

„Game Changer“ im leichten Helikoptersegment

Die aktuelle Variante des Sikorsky S-97 Raider wird dem Armed Aerial Scout Program (AAS) der US-Streitkräfte vom Hersteller angeboten – Listenpreis für eine Maschine: 15 Millionen US-Dollar. Dieses Programm kümmert sich um Neuzugänge für sämtliche Arme der US-Streitkräfte in Sachen leichte Militärhubschrauber und Aufklärungsmaschinen – Experten bezeichnen den S-97 Raider schon jetzt als „Game Changer“ in dieser Gewichtsklasse.

Quelle: helicopterspecs.com