unglaublich wichtig wurde (hüstel) machten wir uns weiterhin mit der Funktionalität des Geräts vertraut, welches sich als hochpotenter Streaming-Hub erweisen sollte. Über das vorinstallierte „Samsung TV Plus“ lassen sich etwa über 100 Kanäle von Haus aus streamen, sämtliche relevanten Apps wie Disney+, Netflix oder YouTube reagieren direkt und schnell, Cloud-Gaming wurde gar mit einem komplett eigenen Reiter bedacht. Schick ist auch der Ambient-Mode, der den Fernseher dekorative Inhalte im Standby-Modus anzeigen lässt und ihn dadurch fast schon zu einem Wandbild und homogenen Bestandteil eines Raumes macht.

Schließt man eine Konsole bei aktiviertem Spiele-Modus an, profitiert man von schnellen Reaktionszeiten über den Auto Low Latency Mode (ALLM) und einem verzerrungs- und ruckelfreien Bild dank der variablen Bildrate (VRR). Außerdem steht eine zusätzliche Gaming-Bar zur Verfügung, die nicht nur detailliert anzeigt, welche Auflösung und welche Bild-Features gerade aktiv sind, sondern auch das dauerhafte Einblenden eines Fadenkreuzes ermöglicht und sogar, einen Bereich des Screens vergrößert in einem Multi-Window oder sogar auf einem separaten Bildschirm darzustellen – Stichwort: Minimap. Erst beim Anschluss über die Xbox Series X fiel uns übrigens auf, dass der QN900C den HDR-Standard Dolby Vision nicht unterstützt – aber das nur am Rande.

Zur Bedienung kommt eine Remote mit nur wenigen Knöpfen aus.

Ähnlich wie die Fernbedienung eines Fire TV Sticks ist auch jene des QN900C auf das Wesentliche reduziert, kommt uns mit Blick auf den hohen Preis des Fernsehers aber fast schon etwas billig vor. Begrüßenswert finden wir, dass man die Fernbedienung mittels Solarzellen aufladen kann, unpraktisch wiederum, dass diese auf der Rückseite verbaut sind, so dass man das Gerät ausdrücklich auf den Kopf legen muss – und damit auf die Knöpfe, was uns persönlich irgendwie falsch erschien. Alternativ steht aber ja glücklicherweise auch ein USB-C-Ladeport zur Verfügung.

Als etwas unglücklich empfanden wir zudem die zwei herausgehobenen Schalter für die Lautstärke und Senderwahl, die eher Kippschaltern entsprechen als Knöpfen, und sich in der Bedienung einfach nicht gut anfühlen wollten. Praktisch wiederum ist, dass sich das Schnellwahlmenü je nach angeschlossenem Gerät ändert und uns im Falle des Sky Receivers etwa neben der grundlegenden Steuerung sogar Zugriff auf die Festplatte gewährt, während sie im Falle der Xbox die Knöpfe des Pads nachahmt.

Bliebe noch der Ton

Der QN900C wirbt mit Dolby-Atmos-Technologie für ein angepasstes dreidimensionales Klangerlebnis und bedient sich dazu eines Mehrkanal-Lautsprecher-Systems, für das eine ganze Reihe Lautsprecher für die Höhen, Mitten und Tiefen verbaut wurden – einige davon sichtbar an der Rückseite, andere unsichtbar oben, unten und an den Seiten am Gerät. Bei der Tonabmischung kommt ebenfalls die KI zum Einsatz, die mittels des sogenannten „Object Tracking Sound“ Szenen in Echtzeit analysiert und die Geräuschkulisse den Bewegungen auf dem Screen anpasst.

Der dabei erzeugte räumliche Effekt sorgt zwar durchaus für einen weit in jede Richtung ausgerollten Klangteppich, ohne uns dabei aber von den Socken zu hauen. Eine potente Soundanlage zu ersetzen, ist einem TV-Gerät alleine aber ohnehin kaum möglich, und dafür schlägt sich der QN900C erstaunlich gut. Das Gefühl, wirklich vom Sound umringt zu sein, wollte sich in unserem Test-Setup aber nicht einstellen, zumal es dem Fernseher in Sachen Sound etwas an Wucht fehlt.

Dafür verfügt der QN900C allerdings über die sogenannte Q-Symphony-Funktion, bei der die Lautsprecher des TVs und einer kompatiblen Soundbar wie etwa der HW-Q800C (unseren Geräte-Test lest ihr hier) gleichzeitig angesteuert und abgestimmt werden.

Fazit:

Ein derart fantastisches Bild wie auf dem Samsung QN900C haben wir noch nicht gesehen – Der 8K-fähige Premium-Fernseher ist für so ziemlich jeden ihm zugespielten Inhalt wie ein Qualitätskatalysator: HD-Inhalte fächern selbst bei eher niedrigen Sitzabständen vergleichsweise wenig auf, in SDR wiedergegebene Bilder erstrahlen farblich dank smarten Remastering plötzlich auf HDR-Niveau und ohnehin schon bestechende 4K-Wiedergaben erreichen eine optische Brillanz, die ihresgleichen sucht.

Das Zusammenspiel aus punktgenauem Local Dimming, dem enormen Kontrastumfang, unglaublich intensiven Farben, lebensnaher Bilddynamik und der puren Leuchtkraft macht das neue Samsung-Flaggschiff zur Referenzklasse im Premium Segment. Die benutzerfreundliche Bedienbarkeit, der große Funktionsumfang und die hörenswerte Klangkulisse ergänzen den äußerst positiven Gesamteindruck – wünschenswert wären lediglich eine etwas wertigere Fernbedienung und ein zweiter Standfuß gewesen.

Ein derart spektakuläres TV-Erlebnis hat jedoch auch seinen Preis, weshalb der QN900C zu diesem Zeitpunkt sicherlich kein Fernseher für die breite Masse ist, und sich ob dessen Größe (das kleinste verfügbare Modell hat immer noch 65 Zoll) auch nicht für jedes Zimmer eignet.

Wer jedoch ebenso viel Platz wie Geld über hat, der erhält mit dem QN900C einen Ferrari unter den Fernsehern, der jede Kinoleinwand blass aussehen lässt.

Der Neo QLED 8K QN900C ist auf der Seite von Samsung aktuell für 4.499 Euro in 65 Zoll, für 6.389 Euro in 75 Zoll oder für 8.939 Euro in 85 Zoll erhältlich.