Saab 39 Gripen NG: Moderner schwedischer Mehrzweckjäger – Sie werden seit Jahren als Stichworte der US-Luftüberlegenheit genannt: Jets und Jäger mit Typenbezeichnungen wie F-14 „Tomcat“, F-16 „Fighting Falcon“ oder die F-22 „Raptor“ sind Ikonen. Weniger bekannt: Eine schwedische Traditionsschmiede hat mit der Saab 39 „Gripen“ ein Mehrzweck-Kampfflugzeug im Arsenal, das außerhalb von Kennerkreisen weniger Erwähnung findet.

Bereits seit 1988 fliegen Typen der Saab 39 Gripen, die NG ist der aktuelle Vertreter

2007 ging die schwedische Regierung neue Verträge mit Saab ein, um das Gripen-Programm auf die nächste Ebene zu hieven. Das Ziel: Ein Kampfjäger der nächsten Generation (= NG). Die Basis: eine Aufrüstung der Variante Saab JAS 39C mit stärkerem Triebwerk und modernsten FADEC-Elektronikkontrollsystemen.

Als Antrieb kommt ein F 414 E von GE Aviation/Volvo Aero zum Einsatz

Das liefert 96 Kilonewton Schub (22.000 Pfund). Eine mächtige Leistung für die vergleichsweise kleine und wendige Maschine, die im Laufe der Jahre sämtliche Varianten der schwedischen Kampfflugzeuge Viggen und Draken ersetzen soll.

Sämtliche zeitkritischen Systeme wie Waffen oder Kommunikationsanlagen sind dabei über HOTAS (Hands-on Throttle) zu steuern – lassen sich vom Piloten am Schubregler erreichen. Als Pilotenhelm kommt ein System mit integriertem Display (IHMD) und 3-D-Awareness zum Einsatz. Designation: „Cobra“, eine Weiterentwicklung vom Helmsystem des Eurofighter Typhoon.

Die Flugkontrolle auch bei wendigen Manövern und Höchstgeschwindigkeit sichert ein dreifaches digitales Fly-by-Wire-System von BAE Astronics und Lockheed Martin

Der Gripen bietet sieben externe Befestigungspunkte für den Transport von Nutzlasten: einen an jeder Flügelspitze, zwei unter jedem Flügel und einen an der Mittellinie der Rumpfunterseite. Als Mehrzweck-Kampfflieger kann die NG dabei eine Vielzahl von Gefechtskörpern aufnehmen:

Etwa Luft-Luft-Raketen des Typs MBDA MICA, AIM-120B AMRAAM oder Sidewinder AIM-9L

Mit dieser Bewaffnung ist die Gripen gepaart mit ihrer Manövrierfähigkeit auch für Dogfights aufgestellt. Zur Hochsee-Schiffsbekämpfung taugt die Anti-Schiffs-Rakete des Typs Saab RBS15F, zudem kann die Gripen NG die bekannten laser-geführten Flugkörper vom Typ „Maverick“ ins Feld führen, um nur einige Optionen nennen.

Selbstverständlich mit an Bord: diverse Gegenmaßnahmen

Darunter das elektronische Kriegsführungssystem EWS 39 von Saab Avitronics, das im Grundumfang Radarwarner, elektronische Unterstützungsmaßnahmen sowie Düppel- und Leuchtraketenvorrichtungen umfasst. Dank Dopplerradar, FLIR-und IRST-Infrarotsensorik und einem optionalen modularen Saab-Aufklärungs-Pod eignet sich die Gripen NG voll als Aufklärungsflieger, wobei sich Geschwader durch 3-D-Systeme vernetzen können.

Quelle: airforce-technology.com