Mutterschiff-Drohne „Combat Drone“: Rheinmetall-Entwicklung kann Drohnen abwerfen – Unternehmen sind stets auf der Suche nach der nächsten Innovation, da bildet die Rüstungsbranche mit ihren größten Vertretern keine Ausnahme. Beim deutschen Unternehmen Rheinmetall forscht man schon länger an einer neuen Kampfdrohne. Das Konzept dieser neuen bewaffneten „Combat Drone“ erinnert an die Science-Fiction-Prinzipien von Mutterschiffen oder ganz weltlichen Trägern. Denn sie fungiert ebenfalls als Träger – für weitere Kampfdrohnen

Wie das Technikportal „Golem“ unter Berufung auf „Welt“ berichtet, kann der Combat Drone genannte Verbund seine kleineren autonomen Drohnen abwerfen. Frei in der Luft können sie wie gelenkte Bomben Ziele am Boden ausmachen und durch einen Sprengsatz an Bord neutralisieren. Beim Unternehmen selbst spricht man von einem „Gamechanger zum Schutz eigener Truppen und zur Bekämpfung taktisch relevanter Ziele“ und stellt das System in einem entsprechenden Video vor.

Das Video zeigt die Tochter-Drohnen als kleine Quadrocopter

Sie ähneln zivilen Maschinen mit vier Rotoren, wie man sie auch im freien Handel erhält. Diese kleinen Ableger der Rheinmetall Combat Drone sind mit Sprengstoffkanistern ausgestattet. Geht es nach der Präsentation im Video, müssen Drohnenpiloten die entsprechenden Ziele also nur noch auf Monitoren markieren. Das Trägersystem hält danach automatisiert auf sein Ziel zu und klinkt die kleinen Tochterdrohnen aus, die dann wiederum ihre Sprengfracht ins Ziel befördern. Als Träger für diesen Verbund kommt die Aufklärungsdrohne Luna NG zum Einsatz.

Rheinmetall hatte das Unternehmen EMT Prenzberg, welches diese Drohne konzipiert hatte, zuvor erworben. Von einer transportablen Katapult-Schiene aus wird die Luna NG zuerst in die Lüfte befördert. Sie kann bis zu 100 Kilometer weit fliegen beziehungsweise bis zu zwölf Stunden im Luftraum verweilen, heißt es im Artikel. Etwa, um über einem Einsatzbereich zu kreisen und als erstes Videodaten und militärisch relevante Informationen durch Abtastung zu erlangen.

Diese können dann an die Basisstation übertragen werden.

Die dort stationierten Drohnenpiloten müssen hier nur noch die Telemetriedaten begutachten und entsprechende Ziele markieren. Daraufhin öffnet sich an der Unterseite der Luna NG eine Luke und die Sprengcontainer-Drohnen werden abgeworfen. Es handelt sich um verschiedene Varianten sogenannter „Loitering-Munition“. Darunter versteht man gelenkte Sprengkörper mit intelligenten Systemen, die in der Luft verweilen (EN: „to loiter“) – so lange, bis eine Entscheidung getroffen wird, Ziele anzusteuern und zu neutralisieren.

Für diese Munitionstypen hat sich Rheinmetall unter anderem mit dem israelischen Unternehmen Uvision zusammengetan. Das gemeinsame Projekt: die Munition Hero. Diese kann sowohl aus Fahrzeug-, Schiffs- und Flugmaschinen-Kanistern als auch über Katapult-Schienen abgefeuert werden, wie „Golem“ erläutert. Unlängst hatte Rheinmetall mit dem KF51 Panther den deutschen Kampfpanzer der Zukunft präsentiert – das System soll auch an dem Koloss zum Einsatz kommen.