Mann startet legendären PanzerRenault FT aus dem ersten Weltkrieg

Als der erste Weltkrieg begann, waren Panzer, wie wir sie heute kennen, noch nicht im Einsatz. Generell waren motorisierte Verbände auf keiner beteiligten Seite ein großes taktisches Thema. Und wenn, dann nur in Form von gepanzerten Automobilen, die jedoch straßengebunden und ob der unzureichenden Geländegängigkeit sowie fehlenden Feuerkraft nicht für Operationen auf dem Gefechtsfeld gedacht waren.
Tatsächlich hatte es zwar bereits vor dem Krieg Entwürfe und Prototypen von gepanzerten Fahrzeugen gegeben, diese waren von den jeweiligen Militärführungen zunächst jedoch unbeachtet geblieben. Als die Westfront im Herbst 1914 dann aber im Stellungskrieg zum Erliegen kam, zeigte man sich in Ermangelung eines probaten Mittels, die gegnerische Verteidigung zu durchbrechen, offen für neue Ideen.
Während die Briten streng geheim ein Kettenfahrzeug zu entwickeln begannen, das ausreichend gepanzert und bewaffnet sein sollte, um als MG-Zerstörer zu dienen und damit einen erneuten Übergang zum Bewegungskrieg zu ermöglichen, beobachteten die Franzosen die Bemühungen ihrer Verbündeten genau, um schließlich selber aktiv zu werden.
Erste eigene Entwicklungen konnten mit den britischen Gegenstücken nicht mithalten, bis einem gewissen Rodolphe Ernst-Metzmaier, Hauptkonstrukteur bei Renault, mit Erfindungen wie der selbsttragenden Panzerwanne und dem drehbaren Geschützturm ein wichtiger Durchbruch in der Panzerentwicklung gelang.
Der Renault FT sollte der erste echte Turmpanzer der Welt werden. Ausgestattet mit einer 37-mm-Kanone oder einem MG, brachte es das Fahrzeug bei einem Gewicht von 7 Tonnen gerade mal auf 39 PS und eine Geschwindigkeit von maximal 8 km/h. Dennoch kam der FT aufseiten der Franzosen sogar noch im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz, wo er sich den deutschen Panzern jedoch als hoffnungslos unterlegen erweisen sollte.
Viele Exemplare sind heutzutage nicht mehr zu finden. Laut Wikipedia weltweit bloß noch um die 40 Stück, von denen einer im Musée des Blindés, einem Panzermuseum in Saumur an der Loire im Westen Frankreichs steht.
Dort wird die Kiste derart fachmännisch in Schuss gehalten, dass sie anlässlich regelmäßig stattfindender Veranstaltungen auf ihre alten Tage noch vor Publikum gestartet werden und ihre Runden drehen darf. Nicht schlecht für eine über 100 Jahre alte Lady, die zwei Weltkriege hinter sich hat.