Illegale Online-StreamsNutzern drohen hohe Kosten und eine Abmahnung

Illegale Online-Streams: Nutzern drohen hohe Kosten und eine Abmahnung – Immer mehr Menschen streamen Medieninhalte, der Markt wächst. Doch nicht jeder ist bereit, zu bezahlen. Noch immer werden Serien und Filme von vielen gerne mit der „Hochseemethode“ geschaut – sprich, sie setzen auf illegale Downloads und Piraterie. Dafür stehen fragwürdige Portale bereit. Doch was passiert Nutzern, wenn sie ertappt werden?
Seit es so viele legale Streams und Downloads gibt, scheint die Debatte um solche Portale zurückgegangen zu sein. Doch das macht sie nicht weniger illegal, viele Deutsche nutzen nach wie vor solche Seiten, hinter denen teils schwerkriminelle Netzwerke stehen. Wer darauf zugreift, riskiert empfindliche Beträge von mehreren 100 Euro und macht sich strafbar.
Dies gilt insbesondere für Inhalte, von denen bekannt ist, dass sie exklusiv bei bestimmten, kostenpflichtigen Streaming-Anbietern verfügbar sind. In einem solchen Fall, so hat der Europäische Gerichtshof befunden, handelt es sich bei dem Konsum um eine eindeutige Urheberrechtsverletzung, die mit empfindlichen Strafen geahndet werden kann.
Karolina Wojtal, Leiterin beim Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland, erläutert:
„Auch wenn viele Streaming-Seiten angeben, die IP-Adressen der Nutzer nicht zu speichern, sollten sich Nutzer nicht in falscher Sicherheit wiegen.“ Viele dieser Seiten infizieren die Endgeräte der Nutzer zudem mit Malware, Viren oder anderer Schadsoftware. Auch Abofallen sind möglich, die man etwa durch Anklicken von Links und Dateneingaben eingeht.
Es ist für Nutzer daher ratsam, eine Plattform auf ihre Legalität hin zu prüfen, bevor man sich auf ein Angebot einlässt. Die großen Anbieter haben eine eindeutige Preisklasse – was darunter liegt und zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es wahrscheinlich auch und somit illegal.
Angebote sollten daher mit den etablierten, großen Diensten verglichen werden. So lassen sich Gratisversprechen und illegale Streams rasch entlarven.
Das gilt auch für die Rechtschreibung und Grammatik dubioser Seiten – viele Betreiber sitzen im Ausland, nutzen Übersetzersoftware, die alles andere als perfekt arbeitet. Dies lässt sich auch von Laien leicht durchschauen und sollte Nutzer ähnlich wie bei Spam-Mails immer stutzig machen.
Sollten auf der Plattform zudem hochaktuelle Kinofilme oder neueste US-Serien angeboten werden, die sonst exklusiv bei Netflix, Amazon Prime oder genau dann im Kino zu sehen sind oder kurz zuvor zu sehen waren, ist das nahezu immer ein Indikator dafür, dass man sich gerade auf einem unseriösen Portal befindet.
Hier kann – wie sonst auch – ein rascher Blick ins Impressum einer Webseite Wunder wirken. Ist es gar nicht vorhanden, wirkt irreführend oder unvollständig, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Angebot illegal ist. Das gilt auch für einen kaum oder nicht vorhandenen „Kundenservice“ sowie Webadressen-Endungen, die auf einen Sitz in Ländern wie der Karibik hindeuten, etwa auf „.to“ wie Tonga lauten.