USS Gerald Ford: Die moderne Flugzeugträger-Klasse der USA – Nach wie vor stehen zehn Flugzeugträger der altehrwürdigen „Nimitz“-Klasse, die 1967 aus der Taufe gehoben wurde, in Diensten der US-Marine. Doch die Navy hat 2008 den Grundstein für eine neue Klasse atomgetriebener Flugzeugträger gelegt: Vier Jahre nach ihrer Taufe 2013 lief am 22. Juli 2017 mit der „USS Gerald Ford“ (Typ: CVN-78) einer der modernsten, wenn nicht gar der modernste Flugzeugträger der Welt vom Stapel. Dieses Video stellt den atomgetriebenen Koloss und seine Raffinessen vor.

Wohl zentralste Stärke der CVN-78 ist die enorme Reichweite der modernsten Reaktortechnologie dieser schwimmenden Navy-Basis mit Doppelturbinenantrieb: Theoretisch kann die „USS Gerald Ford“ satte 25 Jahre unterwegs sein, ohne einmal für neues Brennmaterial anlegen zu müssen. Fast das Doppelte der Leistung der „Nimitz“-Klasse soll der Reaktor an Kraft liefern. Flugzeuge werden nicht mehr per Dampfdruck-Katapult, sondern elektromagnetisch gestartet.

Dafür sorgt EMALS, das „Electro Magnetic Aircraft Launch System“

Nicht nur die Flugzeuge, die von der 337 Meter langen und 78 Meter breiten „USS Gerald Ford“ gestartet werden, sind die jeweils modernsten ihrer Klasse: Mehrere Varianten von Dual-Band-Radar, modernste Raketenabwehrsysteme sowie dynamische Panzerung gegen unterschiedliche Gefechtsköpfe und Hohlmantel-Ladungen kommen ebenso zum Einsatz wie drei schnelle statt der ehemals vier langsamen Lifte der „Nimitz“-Klasse, um Jäger und Kampfbomber auf das 333 Meter lange und 78 Meter breite Flugdeck zu befördern.

100.000 Tonnen wiegt der modular gebaute Stahlkoloss, dem in den nächsten Jahren vier weitere Schiffe folgen und altgediente, ehrwürdige Schiffe wie die „USS Nimitz“, die „USS Enterprise“ sowie die „USS Dwight D. Eisenhower“ ersetzen sollen. Im November 2019 vom Stapel gelaufen wurde dabei die USS John F. Kennedy, die ab 2022 ihren planmäßigen Dienst antreten soll.

Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt:

Bei all der modernen, modularen Technik soll die „USS Gerald Ford“ einen bei 4.539 Mann Besatzung nicht ganz unwesentlichen Konstruktionsfehler aufweisen: Die Toiletten der schwimmenden Basis verstopfen laut mehreren Berichten sehr leicht und Leitungen sollen regelmäßig blockiert sein, weil viele Matrosen morgens zur gleichen Zeit ihre Nasszellen und Toiletten aufsuchen.

Daher müssen diese Leitungen regelmäßig mit hochaggressiver Säure gereinigt werden – Kostenpunkt für eine „Durchspülung“ des gesamten Flugzeugträgers: 400.000 US-Dollar (umgerechnet ca. 363.200 Euro). So fährt man dann eben doch keine 25 Jahre am Stück …

Quelle: foxtrotalpha.jalopnik.com