WaffentechnikSo funktioniert eine Glock-Pistole

Nicht nur bei Sicherheitskräften überall auf den Globus beliebt, sondern auch ein Filmstar mit unzähligen Auftritten in Kino und TV: die Glock. Die vom österreichischen Ingenieur Gaston Glock in den frühen 80er Jahren entwickelte Pistole hat die Waffentechnik revolutioniert und den Markt innerhalb kürzester Zeit erobert. Die Vorteile der „Glock 17“ getauften Selbstladepistole (es war Glocks 17. Patent) lagen darin, dass es sich um eine leichte und robuste Waffe aus vergleichsweise wenigen und kostengünstig herzustellenden Teilen handelte, die sich zu Wartungszwecken ohne weiteres austauschen ließen.
Ein weiterer wichtiger Punkt war die Größe des Magazins. Amerikanische Polizeibeamte wähnten sich waffentechnisch in den 80er Jahren den Kriminellen gegenüber hoffnungslos im Nachteil, waren sie bis dahin doch noch mit den üblichen Revolvern ausgestattet. Die Nachfrage nach halbautomatischen Waffen, die mehr als sechs Schuss abfeuern konnten, kam auf, und Glocks neue Pistole deckte den Bedarf mit durchschlagendem Erfolg.
Daneben strebe sie schon früh eine Karriere in Hollywood an. Und auch das mit Kalkül, denn Glock bot Filmemachern, welche die Waffe als Requisit erwerben wollten, großzügige Sonderpreise an und schränkte diese in der Darstellung der Waffe zudem mit nur wenigen Auflagen ein. Zum ersten Mal zu sehen war sie in der Kult-Serie „Miami Vice“, bis sie schließlich in „Stirb Langsam 2“ ihren großen Durchbruch hatte.
„Dieser Penner hat eine Glock 7, wissen Sie, was das ist?“
In dem Actionfilm beschreibt Bruce Willis die fiktive „Glock 7“ als deutsche Waffe aus Keramik, die von den Metalldetektoren am Flughafen nicht aufgespürt werden könne. Das alles ist zwar Blödsinn, dennoch kam die Glock ins Gespräch und der Mythos war befeuert. Ursprung war die Tatsache, dass Teile der Glock im Gegensatz zu allen vorhergehenden Waffenmodellen aus Kunststoff gefertigt waren, was sie aus Sicht vieler Kritiker zur idealen Terroristenwaffen machte.
Angeblich gelang es einem Terrorismus-Experten des US-Verteidigungsministeriums, eine zerlegte Glock 17 durch die Röntgenkontrolle des Washingtoner Flughafens zu schmuggeln. Allen Widersprüchen seitens des US Bureau of Alcohol, Tobacco and Firearms und der Federal Aviation Administration (FAA) zum Trotz, untersagten daraufhin einige Staaten der USA sowie die Stadt New York die Einfuhr von Glock-Waffen.
Im Big Apple sollte das Verbot jedoch alsbald ein spektakuläres Ende finden, als im Zuge einer Meldung der Nachrichtenagentur Associated Press bekanntwurde, dass Benjamin Ward, ein hochrangiger New Yorker Polizeibeamter, eine Glock 17 mit sich trägt. Die Glock-Pistole wurde in der Presse daraufhin als „Super-Pistole“ tituliert, der Weg zum Erfolg war frei.
Im folgenden Video sehen wir aufwendig animiert, wie eine Glock 19 funktioniert. Bei der halbautomatischen Pistole Kaliber 9 × 19 mm handelt es sich um die Kompaktversion der Glock 17, deren Lauf und Visierlänge um 12 mm, das Griffstück um 11 mm kürzer sind als beim Ursprungsmodell. Mit 15 Schuss hat sie zwei Patronen weniger im Magazin als die Full-Size-Version, das Leergewicht ist 30 Gramm geringer.
Quelle: heise.de