Fat MacMann feuert mit größtem „Sportgewehr“ der Welt

Wusstet ihr, dass es in Amerika über 20.000 Gesetze gibt, welche den Besitz von Waffen regeln? Nun sollte man meinen, dass die Sachlage bei einem derart umfangreichen Regelwerk recht klar umrissen ist, dennoch ist es speziell für Außenstehende nur sehr schwer, zu durchschauen, was im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nun erlaubt ist und was nicht. Alleine mit dem Thema könnte man viele Seiten füllen, beschränken wir uns an dieser Stelle aber einfach darauf, dass für es für das Monstrum im folgenden Video einer Ausnahmeregelung seitens der ATF bedurfte, um sie so ohne weiteres Abfeuern zu dürfen.
Ohne die Klassifizierung als „für Sportzwecke geeignet“ fiele die .950 JDJ – Spitzname „Fat Mac“ – nämlich unter die Kategorie der „destruktiven Geräte“, deren Handel, Besitz und Herstellung vom sogenannten „National Firearms Act (NFA)“ geregelt werden. Letzten Endes hätte dies aber auch nur zur Folge gehabt, dass man ein paar Steuern entrichtet und etwas behördlichen Papierkram hätte hinter sich bringen müssen.
Bei der .950 JDJ handelt es sich um eine enorm kraftvolle und großkalibrige Gewehrpatrone aus dem Hause SSK Industries.
Eine einzige dieser Kugeln hat alleine schon in etwa die zehnfache Energie einer modernen Magnumpatrone. Um es etwas anschaulicher zu gestalten: Die Mündungsenergie der Fat Mac ist vergleichbar mit der kinetischen Energie eines 1300 kg schweren Automobils, das mit 32 km/h fährt.
Bei der Patrone handelt es sich um eine sogenannte „Wildcat“, was bedeutet, dass sie nicht serienmäßig, sondern nach Maß hergestellt wird. Als Basis dient dabei eine 20-mm-Vulcan-Patronenhülse, die man verkürzt und für dieses Kaliber kalibriert. Eine Patrone wiegt bereits rund 230 Gramm und dann kommt ja auch noch das absurd große Gewehr mit dem Kaliber von 0,95 Zoll (24,13 mm) hinzu.
Aufgrund der Maße und des Gesamtgewichtes – je nach Ausstattung zwischen 39 und 54 kg – ist die geladene Waffe damit für den praktischen Gebrauch absolut ungeeignet. Mal ganz abgesehen von der Gefahr für den Schützen selbst, mit Blick auf die enorme Rückstoßenergie beim Schießen. Und so wurden von SSK insgesamt auch nur drei dieser Gewehre gebaut und seit 2014 auch keine passende Munition mehr hergestellt.
Als Exot, der die grundsätzliche Machbarkeit einer solchen Waffe belegt, beeindruckt die fast schon cartoonesk zu nennende Fat Mac aber allemal.