Sechs Schlägereien in einem Eishockey-SpielNHL-Begegnung Rangers vs. Capitals entgleist

Sechs Schlägereien in einem Eishockey-Spiel: NHL-Begegnung Rangers vs. Capitals entgleist – Dass es beim Eishockey alles andere als zimperlich zugeht, liegt wohl in der Natur der Sache. Doch es gibt „ruppig“ und dann wieder gibt es RUPPIG: Es liegen Welten zwischen Bodycheck und Bully auf dem Eis oder einer ausgewachsenen Keilerei, an der gleich mehrere Spieler beteiligt sind. Treffen erbitterte Kontrahenten noch dazu bei einem Rückspiel aufeinander, die noch etwas zu regeln haben, wird es hart.
Das Rematch zwischen den beiden NHL-Mannschaften New York Rangers und den Washington Kapitels fand am Mittwoch (5.5.2020) statt. Nächte zuvor hatte Capital-Titan Tom Wilson seine beiden Rangers-Kontrahenten Artemi Panarin und Pavel Buchnevich zum Ziel unfairer Aktionen gemacht. Nur zwei Abende nach seinen Fouls trafen die beiden Mannschaften wieder aufeinander. Für die Fans stand fest: Es würde einiges geklärt werden. Genau das passierte dann:
In den ersten knapp vier Minuten konnte keine der beiden Mannschaften bei dem Rückspiel einen entscheidenden Treffer landen. Das ganze erste Drittel blieb torlos, es umfasste 100 von insgesamt 141 Strafminuten. Kaum dass der Puck auf dem Eis lag, gingen die Rangers-Offensivspieler Kevin Rooney, Colin Blackwell und Phillip Di Giuseppe auf ihre Kontrahenten Carl Hagelin, Nic Dowd and Garnet Hathaway von den Capitals los.
Dann war Wilson auf dem Eis und eine ohnehin aggressive Lage schaltete einen Gang höher:
Wilson ging auf Rangers-Verteidiger Brendon Smith los, der Strafminuten erhielt, weil er provoziert hatte. Sowohl Wilson als auch Rooney handelten sich ebenfalls zehn Strafminuten ein und nach dem ersten Drittel stand fest, dass Wilson aufgrund einer Verletzung am Oberkörper nicht mehr aufs Eis zurückkehren würde. Rangers-Verteidiger Anthony Bitetto und Washingtons Schutzmann Michael Raffl krachten im ersten Drittel ebenfalls ineinander. New Yorks Forward Ryan Strome nahm sich zudem Lars Eller zur Brust.
Die Schlägereien im Spiel waren eine Vergeltung für den Montag, an dem Wilson für seine wiederholten Fouls, unter anderem einen Faustschlag auf den Ranger Buchnevich, von der NHL nicht dauerhaft bestraft worden war. Zudem hatte er bei dem Manöver noch seinen Kontrahenten Panarin an den Haaren gepackt und aufs Eis geschleudert. Dieser muss für mindestens drei Spiele aufgrund schwerer Verletzungen ausscheiden.
Der wütende Buchnewitch wurde später nach einer eigenen Aktion für das Rückspiel am Mittwoch gesperrt. Beide Übergriffe mit ihren schweren Konsequenzen für die Rangers, die ohne zwei Spieler auskommen mussten, hätten Wilson nach Meinung der New Yorker eine Sperre einbringen sollen. Stattdessen soll er 5000 US-Dollar Strafe zahlen. Zu wenig, wenn es nach dem Willen der Rangers geht.
In einer Stellungnahme des Vereins hieß es zu Wilsons Aktionen und dem NHL-Verantwortlichen:
„Die New York Rangers sind extrem enttäuscht, dass Capitals-Stürmer Tom Wilson für seine entsetzliche Gewalttat gestern Abend im Madison Square Garden nicht suspendiert wurde. Wilson ist ein Wiederholungstäter mit einer langen Geschichte dieser Art von Handlungen und wir finden es schockierend, dass die NHL und ihre Abteilung für Spielersicherheit nicht die entsprechenden Maßnahmen ergriffen und ihn auf unbestimmte Zeit suspendiert haben.“
Weiter konstatierte der Klub: „Wilsons gefährliche und rücksichtslose Aktionen verursachten eine Verletzung von Artemi Panarin, die ihn daran hindern wird, in dieser Saison wieder zu spielen. Wir betrachten dies als eine Pflichtverletzung des NHL-Leiters für Spielersicherheit, George Parros, und sind der Meinung, dass er in seiner derzeitigen Rolle nicht mehr geeignet ist."
Quelle: nypost.com