Nachhaltiger KraftstoffFormel 1 will Bio-Sprit für sich und Serienfahrzeuge

Nachhaltiger Kraftstoff: Formel 1 will Bio-Sprit für sich und Serienfahrzeuge – Bis 2026 möchte die Formel 1 an der Entwicklung eines Kraftstoffs arbeiten, der auch „in jedem Serienfahrzeug mit Verbrennungsmotor“ zum Einsatz kommen kann und zu 100 Prozent ökologisch effektiv ist. Dies wurde von der Königsklasse des Rennsport Anfang letzter Woche angekündigt.
Im Vergleich mit herkömmlichem Benzin sollen Treibhausgas-Emissionen „um mindestens 65 Prozent gesenkt“ werden. Durch eine Bindung von CO2 und dessen Nutzung sowie sogenannter Non-Food-Biomasse (Algen, landwirtschaftliche Abfälle und nicht essbare Pflanzen) soll dies ermöglicht werden, wie „RTL“ berichtet. Pat Symonds, Technischer Direktor der Formel 1, bezeichnete die Verfahren dafür aber noch als „sehr, sehr experimentell“.
Man sei im Frühstadium der Pilotphase, so Symonds
Der „RTL“-Artikel bezeichnete das Vorhaben im Falle eines Gelingens als einen „Coup“. Die Formel 1 rechnet für ihre Pläne vor, dass im Jahr 2030 aller Voraussicht nach immer noch mehr als 90 Prozent der Pkw auf der Erde per Verbrennungsmotor unterwegs sein werden. Ehrgeizige Ziele – dennoch sieht sich der Formel-1-Zirkus Kritik ausgesetzt: Nicht nachhaltig genug sei der Rennkalender 2022 mit seinen 23 Rennen in acht Monaten.
Während dieser Zeit soll es durch Europa, Asien, Australien sowie Nord- und Südamerika gehen. Die Reise soll im Frühsommer von Monaco aus über Aserbaidschan nach Kanada führen, bevor es nach Großbritannien weitergeht. Fahrer Sebastian Vettel, der unlängst öffentlichkeitswirksam für ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen eintrat, hatte sich zuletzt für einen Rennkalender nach regionalen Gesichtspunkten ausgesprochen.
Vettel fordert „normales Leben“ für Mitarbeiter
Kritiker werfen der Formel 1 vor, nicht nachhaltig zu sein, weder der Umwelt noch den Mitarbeitern gegenüber: Auf- und Abbauarbeiten sind für den Mitarbeiterstab des Rennzirkus unverzichtbar. Im Gegensatz zu den Fahrern können diese aber nicht zwischendurch kurz in ihre Heimat reisen. Fahrern hingegen ist dies möglich, diese nutzen dazu allerdings das Flugzeug, wie der „RTL“-Artikel betont.
Vettel wörtlich am Donnerstag am Rande des Großen Preises der Türkei: „Das Ziel muss sein, unsere Saison nachhaltig zu gestalten, nicht nur für die Umwelt, sondern auch das Personal. Es sollte aber so sein, dass die Leute auch ein normales Leben haben, für ihre Familie da sein können. Wir müssen sehr behutsam sein.“