Corona-KriseMercedes-AMG baut Atemhilfen für Virus-Patienten

Corona-Krise: Mercedes-AMG baut Atemhilfen für Virus-Patienten – In Zusammenarbeit mit anderen Ingenieuren sowie klinischen Wissenschaftlern haben die Experten von Mercedes Formel-1-Team ihr Wissen aus der Rennsport-Optimierung genutzt, um binnen kürzester Zeit Atemgeräte für am Coronavirus erkrankte Patienten zu kreieren. Gerade einmal 100 Stunden, nachdem die Initiative begründet wurde, konnte das erste Gerät konstruiert werden.
Die britische Gesundheitsbehörde NHS ließ das Atemgerät bereits für eine Testnutzung zu – nach weniger als einer Woche zwischen Konstruktionsbeginn und Antrag. Es handelt sich bei den Helfern von Mercedes Formula One um sogenannte CPAP-Geräte (Continuous Positive Airway Pressure). Solche Masken können auch ohne belegten Beatmungsplatz in einem Krankenhaus menschliche Lungen mit Sauerstoff versorgen und kommen abgewandelt etwa auch bei Schlafapnoe zum Einsatz.
CPAP-Geräte erzeugen einen Druck, der einen gleichmäßigen Luft- und Sauerstofffluss in Mund und Nase der Patienten erlaubt und es den Lungen ermöglicht, offenzubleiben und so mehr Sauerstoff aufzunehmen
Die Maske muss eine vollständige Abdichtung sicherstellen, um unter Druck Sauerstoff abzugeben, wodurch der Atemaufwand der Patienten verringert wird. Sie ist jedoch weniger eingreifend als ein Beatmungsgerät, das eine starke Sedierung sowie das Einführen eines Tubus in den Atemweg unumgänglich macht.
Bei CPAP-Geräten ist es jedoch von entscheidender Bedeutung, dass die Dichtung um die Maske herum undurchlässig bleibt, da ansteckende Atemwegsinfektionen wie Covid-19 über etwaige Lecks übertragen werden könnten. Solche Geräte kommen in Italien und China während der Corona-Krise vermehrt zum Einsatz, um dringend nötige intensivmedizinische Atemplätze für schwere Fälle der Erkrankung vorzubehalten. Die Geräte aus England wurden von Mercedes Formula One in Zusammenarbeit mit Ingenieuren des University College London und klinischen Experten des University College London Hospitals ersonnen.
Die Zielsetzung: ein einfaches vorhandenes, nicht mehr patentiertes CPAP-Konzept neu zu designen. Der Prototyp wurde direkt nach Konzeption für die Massenproduktion freigegeben – 100 Geräte werden dem Krankenhaus nun für weitere Feldversuche zur Verfügung gestellt. Sollten diese Versuche erfolgreich sein, so wird Mercedes-AMG 1000 dieser Beatmungsgeräte am Tag herstellen, und England damit versorgen können. Ob und in welcher Form solche Geräte auch nach Deutschland kommen, war Stand dieser Meldung noch nicht bekannt.
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Quelle: ladbible.com