Veränderung im Alter: Gründe für abnehmende Lust nach neuer Musik – Ohne Frage zählt Musik für viele Menschen zu den schönsten Nebensachen der Welt. Überaus interessant zu beobachten ist, wie sich bei vielen Menschen im Laufe der Zeit immer wieder der Musikgeschmack verändert. Doch nicht nur das: Ab einem gewissen Alter ist es bei vielen sogar so, das sich das Ganze umdreht und man aufhört, neue Musik zu hören.

Wieso sich viele Menschen mit zunehmendem Alter schwertun, sich auf neue Musik einzulassen, hat ganz simple Gründe. Dass man im Alter müde wird bezüglich neuer Musik, belegte eine Studie aus dem Jahre 2018 im Auftrag des Streamingdienstes Deezer. Diese Studie kam zum Schluss, dass man durchschnittlich bereits mit 31 Jahren die Lust an neuer Musik verliert. Es gibt in der Forschung einige Wissenschaftler, die sich mit genau diesem Thema beschäftigen.

Ohne Dopamin kein Musikspaß

Auch eine Studie der Universität Cambridge unterstrich die These und gab zudem an, dass dies völlig normal sein. Wieso man im Alter die Lust nach neuen Künstlern und Songs verliert und sich lieber an altbekannten Liedern erfreut, gründet auf mehreren Dingen. Zum einen ist es der ganz normale Wandel der Zeit beim Älterwerden – die eigene Lebenssituation, Familie, Kinder und Arbeit. Einen großen Teil macht indes allerdings unser Gehirn aus.

Denn unser Oberstübchen liebt bekannte Dinge und speichert diese ab. Wenn es dann in diesem Fall einen bekannten Song hört, muss es weniger Leistung und Energie abrufen. Das Hirn will, das wir auf Bekanntes zurückgreifen. Tut man dies, wird man belohnt – und zwar mit dem Glücksbotenstoff Dopamin. Dies hat wiederum zur Folge, dass wir auf alte wohlbekannte und geliebte Songs zurückgreifen.

Das Katalogisieren von Musikmustern, Rhythmen sowie Klangfolgen

Wieso wir uns aber bei der Auswahl an Millionen von Liedern, die wir über diverse Musik-Streamingdienste präsentiert bekommen, oftmals nicht dem Unbekannten widmen, liegt schlicht und einfach daran, dass dies zu anstrengend für das Gehirn ist. Vielmehr ist es so, dass unser Denkapparat verschiedene Musikmuster, Rhythmen sowie Klangfolgen abgespeichert und diese katalogisiert.

Hören wir dann Songs, deren Muster wir bereits in unserem Hirn katalogisiert haben, reagiert das Organ positiv darauf und schüttet jede Menge Dopamin aus. Und umso älter wir werden, umso schwerer hat es unser Gehirn, unbekannte Songs mit unbekannten Musikmustern zu katalogisieren, weshalb wir schlicht die Lust auf neue Musik verlieren.

Unser Hirn wird im Alter einfach faul

Bei vielen neuen Hits ist es vielmehr so, dass wir etliche davon einfacher aufnehmen und auch mögen. Das wiederum liegt schlicht daran, dass sich etliche neue Hits alter bereits bekannter Musikmuster bedienen. Ergo: Unser Gehirn erkennt dies und reagiert positiv drauf. Anders ausgedrückt: Es ist im Alter einfach zu faul, sich auf komplett neue Musik einzustellen und diese zu verarbeiten.

Quelle: welt.de