In diesem Jahr feiern Silverstein ihr 20-jähriges Bandjubiläum und bringen gleich ihr neues Studioalbum „A Beautiful Place To Drown“ zur Party mit. Auch auf der zehnten Platte der Kanadier zeigen sie eindrucksvoll, wieso sie auch nach zwei Dekaden weiterhin zum Who-is-Who der Screamo-/Postcore-Szene gehören. Denn Silverstein zählen seither zum Schlag der Bands, die immer weiter an ihren Sound und Styles feilten. Das ist auch auf dem neuen Dreher der Fall.

„A Beautiful Place To Drown“ trägt dabei weiterhin diese einzigartige DNA Silversteins, packt aber den Emo-Teil in den Hintergrund und lässt dem Alternative Rock und Post-Hardcore mehr Luft zum Atmen. Das Quintett um Sänger Shane Told versteht es hörbar, seine Trademarks mit modernen, eingängigen und teils catchy Sounds zu verbinden. Entstanden ist eine Platte, die kraftvoll, dynamisch und vielseitig aus den Boxen röhrt.

So startet Album Nummer zehn recht zackig und pop-punkig mit „Bad Habits“ der immer wieder mit herrlichen Screams die harte Keule schwingt. Auch im folgenden Track „Burn It Down“ bleiben Emo-Fans draußen, drückt hier doch Gastsänger Caleb Shomo (Beartooth) dem Track seinen Stempel auf. Ein weiteres Highlight der Platte ist zudem „Infinite“ samt dem Gastauftritt von Underoath-Fronter Aaron Gillespie. Ein dramatischer Track, abwechslungsreich, klangvoll und mit einem extrem ohrwurmtauglichen Refrain.

Das Ding ist wirklich radiotauglich as hell, aber ohne mainstreamig zu wirken. Ein weiterer Top-Song ist indes „All On Me”, der noch am besten die alten Emo-Wurzeln der Band innehat und beschwingt aus den Boxen tanzt. Weitere Anspieltipps sind außerdem „Madness“, zusammen mit Princess Nokia, der Track „Stop“ sowie das große, ziemlich mitreißende Finale der Platte – „Take What Wou Give“ mit Simple Plans Pierre Bouvier.

Silverstein haben hier ein tolles Alternative-Rock-Album abgeliefert, auf dem es oft pop-punkig zugeht, aber eben auch immer wieder Post Hardcore durchschimmert. Fans der alten Emo-Sachen der Jungs sollten daher nicht zu viel erwarten, aber definitiv den zwölf neuen Songs eine Chance geben. Denn „A Beautiful Place To Drown“ ist ein modernes, kreatives Werk der Kanadier, das sich wunderbar in ihre 20-jährige Schaffensphase einfügt. Beide Daumen hoch!

Silverstein „A Beautiful Place To Drown ” (UNFD / Membran) // VÖ: 6. Mrz. 20
Tracklist:
01. Bad Habits (feat. Intervals) // 02. Burn It Down (feat. Caleb Shomo) // 03. Where Are You  // 04. Infinite (feat. Aaron Gillespie) // 05. Shape Shift  // 06. All on meside  // 07. Madness (feat. Princess Nokia) // 08. Say Ses! // 09. Stop  // 10. September 14th  // 11. Coming Down  // 12. Take What Wou Give (feat. Pierre Bouvier)