Papa Roach – Musiktipp – Nach drei Jahren melden sich die Kalifornier der Alternative-Rocker Papa Roach zurück. Dies mit ihrem mittlerweile elften Studioalbum „Ego Trip“. Schon immer, vor allem aber auch auf dem letzten Dreher „Who Do You Trust?“, zeigten sich die Jungs um Frontröhre Jacoby Shaddix überaus kreativ und sorgten für enorme musikalische Abwechslung. Das ist auf der neuen Studioplatte nicht anders.

Hierbei legen sie einen interessanten Twist hin. Zum einen erfindet man sich stellenweise noch mal neu, kehrt aber auch zwischendurch zu alten Wurzeln zurück. Es gibt nur wenige Bands, die von Platte zu Platte so oft die Unterwäsche wechseln wie Papa Roach. Das faszinierende hierbei ist, dass sie bei all den Facetten durchweg diesen Papa-Roach-Vibe besitzen, der sie schon damals zum Major-Debüt „Infest“ so spannend und beliebt gemacht hatte.

Auf  „Ego Trip“ unterstreichen sie jedenfalls ihren immerwährenden Hang zum Crossover. Daher schallern Tracks wie der Opener „Kill The Noise“ oder Songs wie „Dying To Believe“ und „Cut The Line“ so genial mit aller Wucht aus den Boxen, dass man sich direkt an eben jene „Infest“-Zeiten zurück erinnert. Man darf sich auf 14 Tracks freuen, bei dem allerdings kein Lied letztendlich dem anderen gleicht.

Das mag Fans der Anfangstage wahrscheinlich weiterhin vor Schreck verzweifelt gegen Wände rennen, alle anderen bekommen aber ein furioses Album geboten. Es sind extrem melodische Tracks geworden, sehr dynamisch, verdammt catchy und extrem groovy. Es ist eine musikalische Spaßgrante zu der man prächtig abrocken kann. Papa Roach verbinden auf Album Nummer elf nicht nur satten Rock sondern auch verstärkt Rap und Hip Hop miteinander.

Ohnehin unterstreichen die Kalifornier auf „Ego Trip“ ihre moderne, frische sowie schlagfertige Zielrichtung, nämlich sich nicht in irgendwelche Genreschubladen stecken zu lassen. Ausnahmslos lässt die Platte vom ersten bis zum letzten Song seine Muskeln spielen, wenn es um diese grandiose Fusion von rockig-metallischen Dampfhammer und eingängigen groovy Melodien geht. Experimentierfreudig wie eh und je, feuern Jacoby Shaddix und Mannen dann auch so Tracks wie das hüpfende „Swerve“ zusammen mit FEVER 333 und Sueco raus.

Hey ho, dazu Saxophone und ein Wechsel zwischen Rap-Vocals und Shouting. Was ein Song, der auch zeigt, das Papa Roach mit derartigen Tracks ihre eigene Sound-Welt zelebrieren. Der Titel „Liar“ schlägt in eine ähnliche Kerbe und Lieder wie „Bloodline“ oder das poppunkige „No apologies“ zeigen  bestens die Papa Roach-Variation auf „Ego Trip“. Weitere Anspieltipps sind zudem der Titeltrack, „Killing Time“ und „Always Wandering“ samt Ohrwurm-Refrain.

Alles in allem hauen Papa Roach ein super starkes Studioalbum auf den Tisch, das für sich steht und sich locker in der Top drei der Bandvita wiederfindet. Stark!

Papa Roach „Ego Trip“ (New Noize Records / ADA) – VÖ: 08. April 2022
Tracklist:
01. Kill The Noise // 02. Stand Up // 03. Swerve (feat. FEVER 333 & Sueco) // 04. Bloodline // 05. Liar // 06. Ego Trip // 07. Unglued // 08. Dying To Believe // 09. Killing Time // 10. Leave a Light On // 11. Always Wandering // 12. No Apologies // 13. Cut The Line // 14. I Surrender