Musik: Leute die Metal hören, sind bessere Menschen – Metal-Musik in all seiner Vielfalt ist ein Massenmagnet für Millionen von Menschen. Und dennoch kämpft die Metal-Szene auch heute noch mit vielen Vorurteilen. Gerne wirft man Metallern unbegründet rüpelhaftes Verhalten vor, sie haben fettige Haare, saufen den ganzen Tag bis hin zu gängigen Klischees wie Metalheads würden gerne Satan anbeten und Tiere opfern.

Jetzt will Autorin Hannah Berger mit derlei Vorurteilen sowie Klischees aufräumen und so schrieb sie ein Loblied auf die Metaller im SZ-Online-Magazin „Jetzt“. Mit ihrem Beitrag „Metalheads sind die besseren Menschen“ will sie Aufklärungsarbeit leisten, um die Szene in ein besseres, authentisches Licht zu holen und gibt Einblicke hinter die Kulissen.

Nachdem sie zu Eingangs mit den Vorurteilen beginnt, geht sie schnell über in ihre Liebeserklärung den Metallern gegenüber und zeigt dies am Beispiel von Metal-Konzerten auf.

Kernpunkt: Solidarität und Achtsamkeit

Hannah Berger: „Rührend zu sehen ist es, wenn harte Kerle ritterlich ihre zierlichen Freundinnen vom ‚Schubskreis‘ abschirmen. Noch rührender ist es, wenn sich Pärchen einfach gemeinsam ins Getümmel stürzen. Grundsätzlich aber gilt: Wer sich nicht im Moshpit befindet, wird auch nicht geschubst. Sollte jemand im Eifer des Gefechts doch zu Boden gehen, wird ihm sofort aufgeholfen.

Einmal habe ich beobachtet, wie ein junger Mann seine Brille verloren hat. Innerhalb von Sekunden wurde der gesamte Moshpit gestoppt und der Boden gemeinschaftlich nach der verlorenen Brille abgesucht. Diese Solidarität gehört zur Metalszene wie Patches auf eine Kutte.“

Berger gibt darüber hinaus weitere beispiele, die vor allem die Hilfsbereitschaft der  „bärtigen Metallern“ zeigt. Dann berichtet sie von ihren persönlichen Erfahrungen zu anderen Konzerten außerhalb der Metal-Welt: „Auf Festivals anderer Musikrichtungen schien mir die Stimmung oft insgesamt aggressiver und angespannter zu sein.

Vor der Bühne wurde unsanft gedrängelt, Ellenbogen wurden ausgefahren und nach unfreiwilligen Bierduschen bekam ich statt einer Entschuldigung auch noch einen blöden Spruch zu hören. Auch die Möchtegern-Pits wurden von der Mehrheit offenbar als Freifahrtschein zum munteren Pöbeln missverstanden.“

Schluss mit den Klischees

Selbstverständlich gibt es auch im Metal-Sektor einige Rüpel und Unsympathen. Das stellt auch Hannah Berger in ihrem Fazit klar. Was sie aber möchte ist, dass die Allgemeinheit verstehen lernt, das ein Großteil der Metalheads wenig bis nichts mit den gängigen Vorurteilen zu tun hat:

„Die große Mehrheit ist weder aggressiv, noch furchteinflößend. Mit Babykatzen wird im Normalfall lieber geschmust als sie zu opfern. Und wer Metaller für ungepflegt hält, wäre erstaunt, mit welcher Hingabe und Sorgfalt die üppige Haarpracht bisweilen gepflegt wird.“

Quelle: metal-hammer.de