Machine Gun Kelly – MusiktippPop-Punk-Sturm: Tickets To My Downfall

Machine Gun Kelly – Tickets To My Downfall – Musiktipp – Vielen ist Machine Gun Kelly, kurz MGK, vorrangig als Rapper bekannt, der unter anderem mit seinem „Rap Devil“-Diss gegen Eminem berühmt-berüchtigt wurde. Doch der vielseitige Kreativkopf MGK hatte schon immer eine Liebe für Rockmusik, insbesondere Pop Punk.
Auf seinem nunmehr fünften Studioalbum „Tickets To My Downfall“ widmet er sich jetzt erstmals komplett der Rockmusik. Diese Platte wird allen Punkrock- und Pop-Punk-Fans der 90er und 2000er die Herzen öffnen. Das verwundert übrigens nicht, ist „Tickets To My Downfall“ doch von keinem Geringeren als blink-182-Drummer Travis Barker produziert worden.
Da schwingt unüberhörbar eben auch bei vielen Tracks ein gewisser blink-182-Vibe mit. Aber das ist nicht negativ gemeint, denn MGK brettert hier Punkrock-Spaß durch die Boxen, der jeden Genrefan fröhlich aufspringen lässt. Und wenn man es so deuten will, ist die Platte dann auch irgendwo eine Hommage an blink. Aber blicken wir mal tiefer in die Platte.
Erst einmal gefällt Machine Gun Kelly mit seiner leicht kratzigen, charismatischen Stimme. Also ja, der Rapper kann auch prächtig den Rockstar raushängen lassen. Vor allem passt sein Gesang klasse zum pop-punkigen Rock, der hier dominant durchgezimmert wird. Erwartet dabei allerdings keine musikalischen Innovationen.
Dies ist aber nicht schlimm, denn „Tickets To My Downfall“ macht am Ende derbe Spaß mit all diesen Hits wie beispielsweise dem wuchtig zappelnden Titeltrack. Richtige Pop-Punkrock-Kracher sind derweil auch Songs wie „Concert For Aliens“, „Jawbreaker“, „Nothing Inside“ zusammen mit Iann Dior wie auch der Megahit „Bloody Valentine“, in dem MGK im Video zusammen mit seiner neuen Freundin, Hollywood-Sternchen Megan Fox, zu sehen ist.
MGK hat auf dem Album definitiv den Schlüssel für reichlich Ohrwurm-Refrains gefunden, die einem tief ins Hirn rasen. Richtig starke Tracks sind dabei auch „Forget Me Too“ zusammen mit Elektro-Pop-Sängerin Halsey, „All I Know“ mit Unterstützung von Trippie Redd sowie „My Ex's Best Friend“ mit Blackbear. Das Gute an der Scheibe ist, dass MGK bei dem einen oder anderen Track die Punkrock-Schiene verlässt und etwas moderne Sounds einfließen lässt.
Dadurch entsteht schlussendlich ein extrem melodisches, modernes Punkrock-Album, das zeitweise aber auch die Hochphasen des Genres wieder aufleben lässt. Außerdem beweist „Tickets To My Downfall“, wie gut Machine Gun Kelly das Rocker-Outfit steht – viel mehr noch, man kauft ihm seine Liebe zum Pop Punk in jeder Sekunde ab! Bleibt nicht mehr viel weiter zu sagen. Also dreht die Anlage auf, macht ein Bier auf und habt einfach nur Spaß!
Machine Gun Kelly „Tickets To My Downfall” (Interscope/Universal Music) // VÖ: 25. September 2020
Tracklist: 01. Tickets To My Downfall // 02. Kiss Kiss // 03. Drunk Face // 04. Bloody Valentine // 05. Forget Me Too (ft. Halsey) // 06. All I Know (ft. Trippie Redd) // 07. Lonely // 08. WWIII // 09. Kevin And Barracuda (interlude) // 10. Concert For Aliens // 11. My Ex's Best Friend (ft. Blackbear) // 12. Jawbreaker // 13. Nothing Inside (ft. Iann Dior) // 14. Banyan Tree (interlude) // 15. Play This When I'm Gone