Hayley Williams – MusiktippPetals For Armor – bezauberndes Solodebüt

Hayley Williams „Petals For Armor” – Musiktipp – Die Frontfrau der Alternativ-Rocker von Paramore beeindruckte schon immer Millionen von Fans mit ihrer unvergleichlichen, bezaubernden Stimme. Egal was Hayley Williams in ihrer Karriere anpackte, es war ein Erfolg – mit ihren Jungs oder auch mit diversen Features. Eine wahre Künstlerin, die nun ihr allererstes Soloalbum „Petals For Armor“ vorlegt.
Auf ihrem eigenen Werk zeigt sie ihre unglaubliche Kreativität, Experimentierfreudigkeit und eine Seite, die Fans in der Form noch nicht von ihr zu hören bekommen haben. Dabei bewegt sie sich zwischen Ambient-Pop, Dark Pop, aber auch Blues und Jazz. Eine feiste Mischung, mit der Hayley Williams bezaubernde und spannende Klangwelten erschafft.
Diese sind aber nie verschroben oder schwer zugänglich. Gut, Fans, die einen Paramore-Sound erwarten, werden rückwärts vom Stuhl fallen. Aber derlei Erwartungshaltungen sollte man tunlichst nicht hegen, wenn man Hayley solo erstmals hören möchte. Betrachtet man die talentierte Sängerin auf ihrem Solopfad, völlig frei, eröffnet sich ein kreatives Klangspektrum, das musikalische Kunst mit Eingängigkeit mischt.
Begeisternd ist zudem, dass man ihr anmerkt, wie sehr sie gereift ist und absolut ihr Ding durchzieht. Dabei lässt sie textlich alle Hüllen fallen und sich dabei in ihr Seelenleben schauen. Daher erwartet euch auch ein extrem tiefgängiges, emotionales Album, auf dem es um Missbrauch, psychische Störungen oder auch Drogenabhängigkeit geht.
Neben der Traurigkeit der Platte geht as aber auch um Neustarts. Eine Platte, die in der Basis ruhig und nachdenklich ist, aber auf der immer wieder fröhliche Vibes durchbrechen. Eine vielseitige Klangwelt mit fantastischen Arrangements, in der Williams vor allem gesanglich ihr komplettes Potenzial ausschöpft – mit teils erstaunlichen Styles und frischen Ideen.
Insgesamt befinden sich auf dem Album 15 Songs, die in drei Parts unterteilt sind. Ganz stark ist die Gefühlslage-Achterbahn, von nachdenklich zu fröhlich und zurück. Das verleiht der Scheibe zudem eine tolle Dynamik, ohne dabei den roten Faden zu verlieren. Auch wenn „Petals For Armor“ voller Highlights steckt, so ist das kunstvolle Kreativmonster „Simmer“ die Spitze dieses überaus gefühlvollen, teils mystisch angehauchten Albums.
Wobei wir euch als Anspieltipps auch „Leave Me Alone“, „Cinnamon”, „Dead Horse“ oder „Over Yet“ ans Herz legen können. Alles in allem legt Hayley Williams mit ihrem Solodebüt ein Album hin, das von Anfang bis Ende einfängt und einen nicht mehr loslässt. Eine abwechslungsreiche Platte voller Emotionen, die einem Wechselbad gleichkommen.
Das wunderbar weit von der Mainstream-Popindustrie entfernt, ohne dabei an Melodie oder Groove einzubüßen. Eine Platte zwischen Düsternis und Hoffnung, die noch sehr lange nach dem Hören nachwirkt. Danke, Hayley Williams!
Hayley Williams „Petals For Armor” (Atlantic Records/Warner) // VÖ: 8. Mai. 20
Tracklist: 01. Simmer // 02. Leave It Alone // 03. Cinnamon // 04. Creepin’ // 05. Sudden Desire // 06. Dead Horse // 07. My Friend // 08. Over Yet // 09. Roses/Lotus/Violet/Iris // 10. Why We Ever // 11. Pure Love // 12. Taken // 13. Sugar On The Rim // 14. Watch Me While I Bloom // 15. Crystal Clear
Quelle: Foto Credits: Lindsey Byrnes