Broilers – MusiktippPuro Amor: Rockende Liebe

Nach knapp vier Jahren Albumpause, erscheint nach „(sic!)“ nun endlich die neue Studioplatte „Puro Amor“ der Düsseldorfer Punkrockerum den charismatischen Frontmann Sammy Amara. Mitgebracht haben die Broilers ganze 14 Tracks, die auf dem mittlerweile achten Album für einen musikalisch abwechslungsreichen Ritt sorgen. Auch wenn sie an das Flair des Vorgängeralbums anknüpfen, erklingen die neuen Lieder überaus kraftvoll, dynamisch und frisch.
„Puro Amor“ ist ein Album, mit dem die Band ihr ganzes Repertoire an Trademarks raus pfeffert, aber eben zugleich eine erfreuliche Modernität an den Tag legt. Mit reichlich Energie und noch mehr Emotionen. So fusionieren hier rasante Punkrock-Tracks, beeindruckende Singer/Songwriter-Titel, losgelöster Ska und auch mal Poppiges. Auch wenn man durchweg den Broilers-Sounds durchhört, so ist es doch eine ihrer vielseitigsten Platten geworden.
Ziemlich cool ist, dass die Rheinländer einen Dreher erschaffen, auf dem vielleicht nicht jeder Track beim ersten Hören zündet, sich dafür aber bei späteren Hördurchgängen entfaltet. „Puro Amor“ ist davon abgesehen ein überaus mitreißendes Album, geht es doch um Zusammenhalt, Liebe, das Loslassen und den positiven Blick in die Zukunft.
Damit treffen die Broilers natürlich den Nerv vieler Hörer. Doch keine Sorge, all diese Themen verpacken sie in den Songs klug, mit Coolness und keinesfalls stumpf. So wie man es eben von ihnen gewohnt ist. Denn eines muss man ihnen lassen, keine Band klingt wie sie – wo Broilers dran steht, sind auch die Broilers drin.
Wohlgemerkt mit etlichen Tracks, die massives Hitpotenzial entfalten. Wie „Nicht alles endet irgendwann“, „Alles wird wieder ok!“ inklusive heftiger Radiotauglichkeit oder das tiefschürfende „Gib das Schiff nicht auf!“. Wobei auch „Nach Hause kommen/Zurück zu mir“ trotz des melancholischen Untertons ein echtes Rockbrett ist. Zischende Ohrwürmer besitzt die Platte auch, etwa mit „Alter Geist“.
Ein anfangs bedächtiger, sich dann aber stetig steigender Track wie „Dachbodenepisoden“ kristallisiert sich dazu zum Geheimtipp der Scheibe. Es gibt aber auch Lieder wie „Da Bricht Das Herz“, wo man erst in Schockstarre verfällt, glaubt man dem schlageresken Ton doch nicht so recht, bevor der Track dann aber die Wende bekommt.
Am Ende haben die Broilers mit „Puro Amor“ jedenfalls einen ganz feinen Dreher hingelegt, auf dem jeder der 14 Songs seine Daseinsberechtigung hat und die Platte zu einem kompletten Broilers-Brett macht. Von uns gibt es dafür nur pure Liebe!
Broilers „Puro Amor” (Skull & Palms Recordings / Warner) // VÖ: 23.04.2021
Tracklist: 01. Nicht Alles Endet Irgendwann // 02. Nach Hause Kommen/Zurück Zu Mir // 03. Gib Das Schiff Nicht Auf! // 04. Porca Miseria // 05. Alter Geist // 06. Trink Mich Doch Schön // 07. Schwer Verliebter Hooligan // 08. Diktatur Der Lerchen // 09. Da Bricht Das Herz // 10. Dachbodenepisoden // 11. Alles Wird Wieder Ok! // 12. Niemand Wird Zurückgelassen // 13. Alice Und Sarah // 14. An Allen Anderen Tagen Nicht (Lebe, Du Stirbst!)