Architects – MusiktippFor Those That Wish To Exist

Architects „For Those That Wish To Exist” – Musiktipp – Der Hype um die britische Formation ebbt auch zwei Jahre nach ihrem Album „Holy Hell“ nicht ab. Nun stehen die Architects wieder im Rampenlicht, mit ihrem neuen – nunmehr neunten – Studioalbum mit dem Titel „For Those That Wish To Exist“. Auf dem Dreher führen sie ihren kreativen Schaffungsprozess fort, in dem sie, wie beim Vorgänger, Metalcore mit elektronischen Einflüssen und hochmelodischen Parts vermischen.
Ein Wandel, der mit dem Tod ihres Gründers und Gitarristen Tom Searle begann, und weiter anhält. Daher erwartet euch auch hier ein sehr emotionales, tiefschürfendes Album. Eines, das immer wieder die Härte des Metalcores zeigt, aber dies in einer sehr kreativen und modernen Art und Weise. So entstanden ganze 15 Songs, die überaus vielseitig daherkommen. Dies mit Tracks, die stellenweise gar an ganz frühe Zeiten der Band voller Wut und Wucht erinnern.
Aber sie mischen dies mittlerweile mit sehr eingängigen Passagen, teils mit Industrial-Einflüssen und Ausbrüchen in die Post-Rock-/Popwelt. Dies alles aber so klug in die Songstrukturen eingewoben, dass das Album weiterhin im oberen Segment des Metalcores rangiert. Bei all dem zeigen die Architects einmal mehr, auf welch hohem technischem Niveau sie agieren. Gesanglich wie instrumental ist das überaus ausgeklügelt, kreativ und frisch.
Außerdem ist die Platte bestens arrangiert, was eine tolle Dynamik erzeugt. Allerdings hätte es der Platte gutgetan, sie etwas einzukürzen: Ein paar Songs fühlen sich wie Lückenfüller im Vergleich zu den Highlights auf der Platte an – die sich übrigens wohltuend in der Überzahl befinden. Im Mittelpunkt steht dabei stets Frontmann Sam Carter, der hier seine gesamte Bandbreite von wutentbrannten Shouts bis hin zu den cleanen melodischen Vocals zeigt.
Das passt – und so werden euch dann Brecher wie „Black Lungs“, „Discourse Is Dead“ oder „Libertine“ um die Ohren gehauen. Gefolgt von electro-lastigen Songs wie „An Ordinary Extinction“, „Flight Without Feather“ oder „Little Wonder“, die sehr an Bring Me The Horizon erinnern, ohne sie zu kopieren. Denn eines ist klar: Die Architects haben auch auf dem neuen Studioalbum ihren ganz eigenen Sound beibehalten.
Das hört man auch bei ihrer Powerballade „Dead Butterflies“ oder dem experimentellen „Demi God“. Am Ende haben wir hier ein Album vorliegen, dass jede Menge Hits mitbringt, aber eben auch ein paar Filler, gerade im zweiten Teil der Platte. Davon abgesehen ist „For Those That Wish To Exist“ ein extrem wuchtiges, vielseitiges Album, das die Engländer stark weiterentwickelt zeigt. Außerdem vollbringen es die Briten mit diesem Album, weiterhin zu den ganz heißen Eisen des Genres zu zählen!
Architects „For Those That Wish To Exist” (Epitaph/Indigo) // VÖ: 26. Feb. 21
Tracklist: 01. Do You Dream Of Armageddon? // 02. Black Lungs // 03. Giving Blood // 04. Discourse Is Dead // 05. Dead Butterflies // 06. An Ordinary Extinction // 07. Impermanence // 08. Flight Without Feathers // 09. Little Wonder // 10. Animals // 11. Libertine // 12. Goliath // 13. Demi God // 14. Meteor // 15. Dying Is Absolutely Safe