Nutzer sollten handeln: So verwendet Microsoft nun euren Browser-Verlauf – Wohl die meisten dürften sich über technischen Fortschritt bei Geräten des täglichen Gebrauchs freuen, der den Alltag erleichtert. Doch nicht alle praktischen Funktionen kommen ohne Risiken daher. Ein Medienbericht erläutert nun, dass der Microsoft-Internetbrowser Edge unter Umständen Folgen für die Daten der Nutzer haben kann – Webseiten-Inhalte können dabei an das Unternehmen geschickt werden.

Wie „Chip“ berichtet erweist sich Microsoft als großer Fan moderner KI-Technologien. Neben Windows hat auch der hauseigene Browser Edge dabei eine Dosis Künstliche Intelligenz vom Unternehmen erhalten: in Form des sogenannten KI-Copiloten. Der kann Nutzern dabei helfen, Webseiten-Daten zu verarbeiten, etwa eine rasche Zusammenfassung eines langen Artikels auf einer geöffneten Seite liefern.

Tatsächlich arbeitet diese KI nicht lokal:

Der smarte Helfer „denkt“ nicht auf eurem Rechner, die Daten werden hingegen in der Cloud verarbeitet. Das heißt, die Daten der lokal geöffneten Webseite können an Microsoft gesendet werden. So findet sich in der gegenwärtigen Version von Edge bereits besagter Copilot. In den Einstellungen für App und Berechtigungen gibt es auch einen entsprechenden Schieberegler, wie „Chip“ aufzeigt.

In der aktuellen Edge-Variante steht dort: „Zugriff auf jede Webseite oder PDF zulassen“. Es gibt auch bereits eine „Canary“-Version – das sind weniger stabil laufende Testvarianten von Edge, in denen bereits neue Funktionen probeweise zur Verfügung stehen. Dort nennt sich die Funktion in den App-Einstellungen und Berechtigungen „Microsoft den Zugriff auf Seiteninhalte erlauben“. Daran schließt ein Erklärungstext an.

Dieser lautet wie folgt:

„Meine Browserdaten an Microsoft senden, um KI-generierte Antworten und Vorschläge für Copilot relevanter zu machen.“ Laut „Chip“ weiß der Copilot also nur etwas mit den Inhalten einer Webseite anzufangen, wenn sie an die Microsoft-Cloud gesandt wird. Nutzer sollten also wissen, dass bei einer Nutzung des Copiloten und diesem aktivierten Schieberegler in ihren Einstellungen Daten der Webseiten, die sie sich ansehen, direkt an Microsoft fließen.

Zwar betont „Chip“, dass man dabei keineswegs gleich von „Spionage“ sprechen müsse. Microsoft betont, dass Daten nur dann an das Unternehmen gehen, wenn diese auch wirklich benötigt werden. So kann der Copilot allgemeine Anfragen ohne Cloud-Unterstützung beantworten. Doch bei einer Analyse der Texte auf einer Webseite etwa sendet der Copilot dem Artijek zufolge eben keineswegs nur diese und die Webadresse, sondern den ganzen Browsing-Kontext.

Sprich:

Der gesamte Webseiteninhalt wird demnach an Microsoft gesandt. Dabei speichert das Unternehmen Unterhaltungen mit der KI für 90 Tage. Überdies wird zwischen unbekannten Webseiten-Inhalten und solchen, die bereits Teil des Suchindex von Bing sind, unterschieden. So müssen die Seiteninhalte öffentlicher Webseiten nicht mehr von Edge übermittelt werden, da man diese bei Microsoft bereits kennt. Inhalte, welche der Suchindex noch nicht enthält, werden hingegen übertragen. Microsoft zufolge erfahren diese nach sechs Stunden eine Löschung.

Quelle: chip.de