Europol zerschlägt illegale Plattform: Tausende Nutzer in Strafverfolgungsfokus – Es gelang der Polizei, eine populäre illegale Onlineplattform vom Netz zu nehmen. Nun kommen juristische Konsequenzen auf viele der Nutzer zu. Insgesamt waren Ermittler aus neun Ländern an dem koordinierten Zugriff beteiligt, es kam zu zahlreichen Festnahmen.

Wie „Chip“ unter Berufung auf die dpa berichtet, wurde laut Angaben der europäischen Polizeibehörde Europol vom Dienstag ein illegaler Drogenmarkt im Netz ausgehoben. Insgesamt 288 verdächtige Personen wurden demnach festgenommen. Die Plattform mit dem Namen „Monopoly Market“ diente als Umschlagplatz für Drogen, welche dort entweder verkauft oder gekauft wurden. Neben den Verhaftungen kam es auch zu Beschlagnahmungen zahlreicher Geldmittel:

In Kryptowährungen sowie in bar wurden insgesamt 51 Millionen Euro beschlagnahmt

Zudem konnten die Ermittler der Behörden in Zusammenarbeit ganze 850 Kilogramm Drogen sicherstellen, darunter Amphetamine, Kokain und MDMA. Auch wurden 117 Schusswaffen sichergestellt. Den Europol-Angaben zufolge war dies einer der erfolgreichsten Schläge, der dem illegalen Handel im sogenannten Darknet versetzt werden konnte. Unter dem Darknet, auch als Darkweb bezeichnet, versteht man ein verborgenes eigenständiges Netzwerk, dessen versperrte Webseiten nur mithilfe eines bestimmten Browsers zugänglich sind.

Der Einsatz gegen die Plattform trägt den Codenamen „Spec Tor“ und fand unter Beteiligung von Ermittlern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Polen, den Niederlanden, Großbritannien sowie den USA und Brasilien statt. Allein in der Bundesrepublik Deutschland kam es zu 52 Festnahmen. Man betont bei Europol, dass die Ermittlungen durch einen deutschen Erfolg ins Rollen gebracht werden konnten.

Demnach hatten Behörden der Bundesrepublik eine Vielzahl an Beweisen gesichert:

Im Dezember 2021 hatten sie die Infrastruktur der Verkaufsbörse ausgehoben und dabei die Daten sichergestellt. Diese waren von Europol-Analysten gründlich in Augenschein genommen worden und hatten so internationale Querverbindungen aufgezeigt. Dadurch kam es zu hunderten nationalen Ermittlungsverfahren. Laut den Angaben der Europol waren die Drogenhändler auch auf anderen illegalen Marktplätzen aktiv gewesen.

Mit der Festnahme sei eine Vielzahl anderer illegaler Transaktionen vereitelt worden. Zugleich hätte die Aktion den Ermittlern Zugang zu Käuferlisten verschafft – nun steht Europol-Angaben zufolge für Tausende Kunden eine mögliche Strafverfolgung im Raum.

Quelle: chip.de