Corona-KriseBundesnetzagentur stimmt Drosselung für Provider zu

Corona-Krise: Bundesnetzagentur stimmt Drosselung für Provider zu – Momentan können viele aufgrund der Corona-Krise nur schwerlich auf ihren Internetzugang verzichten. Die Ausgangssperre macht den Zugang unerlässlich, viele überbrücken die Zeit daheim mit Serien, Filmen und Spielen. Etliche Arbeitgeber lassen dieser Tage zudem Heimarbeit über das Homeoffice zu – Konferenzen finden dann per Videotelefonie oder VoIp-Server statt. All dieser zusätzliche Traffic lastet das Netz in Deutschland stärker aus als bisher. Nicht ohne Folgen.
Die Bundesnetzagentur hat nun dazu eine Erklärung abgegeben. In dieser wird den Netzbetreibern die Erlaubnis zur Drosselung des Zugangs gewährt. Bedingung ist, dass dem Internet Überlastung droht. Mögliche Maßnahmen: Es könnte gedrosselt werden, falls ein bestimmtes Datenvolumen überschritten wird – oder die Übertragungsraten an sich könnten gegebenenfalls gesenkt werden. Dabei erlaubt die Erklärung ausdrücklich die Drosselung ganzer Datenverkehrskategorien.
Dies bedeutet: Einzelne Dienste wie beispielsweise Facebook, Netflix oder Amazon Prime Video dürfen nicht gedrosselt werden, wohl aber Kategorien wie soziale Medien oder Videostreaming.
Die genannten Unternehmen hatten erst vor kurzem bereits freiwillig zugestimmt, ihre Datenraten für europäische Nutzer proaktiv zu senken, um das Netz entlasten
Laut Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, sind die deutschen Netze in Sachen Internet stabil, wenngleich momentan eine höhere Auslastung vorherrsche. Homann und dem Branchenverband Bitkom zufolge halte die Internetleitung den zusätzlichen Traffic aber aus. Eine Reduktion der Nutzung sei daher nicht notwendig. Doch es gebe aktuell eine große Dynamik, die möglicherweise auch eine Netzüberlastung zur Folge haben könnte. Daher ermöglicht die Bundesnetzagentur nun die Drosselung ganzer Datenverkehrskategorien.
Das Videostreaming macht momentan knapp 60 Prozent des Datenverkehrs aus. Diese Kategorie könnte daher gedrosselt werden, damit etwa Homeoffice-Videotelefonie und andere Dienste mehr Bandbreite erhalten. Die Provider stehen daher in täglicher Rücksprache mit der Bundesnetzagentur.
Jochen Homann betont: „Die Netze sind derzeit stabil und gravierende Beeinträchtigungen werden aktuell nicht erwartet. Die Anbieter sind auf eine Zunahme des Datenverkehrs gut vorbereitet. Eine Drosselung von Videostreamings könnte ermöglichen, dass Videokonferenzdienste priorisiert werden.“
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Quelle: pcgameshardware.de