Noch besser als die Vorgänger„Xenoblade Chronicles 3“ im Test für Nintendo Switch

„Xenoblade Chronicles 3“ im Test für Nintendo Switch – Mit „Xenoblade Chronicles 3“ macht Entwickler Monolith Soft das Nintendo-exklusive Rollenspieltripel komplett, und lässt dazu die Welten der Vorgänger wortwörtlich aufeinanderprallen. Die Kenntnis der ersten beiden Teile ist für den Genuss der eigenständig erzählten Geschichte zwar nicht unbedingt vonnöten, es sei aber bereits vorweggenommen, dass Fans der Reihe mit Blick auf die vielen Verflechtungen und den übergreifenden Storykontext enorm von ihrem Vorwissen profitieren.
„Xenoblade Chronicles 3“ spielt in der Welt von Aionios, wo die zwei Nationen Agnus und Keves in einem immerwährenden Krieg verwickelt sind. Dabei geht es weniger um Ressourcen und Macht, als vielmehr um den Gewinn von Lebensenergie, die man von besiegen Feinden abschöpft, um selbst fortbestehen zu können.
So zumindest wird es den eigens für diesen Krieg gezüchteten Soldaten beider Nationen gelehrt, deren Lebenszeit auf eine Spanne von zehn Jahren beschränkt ist, bevor sie in einer feierlichen Zeremonie aus dieser Welt schwinden und in den Äther übergehen – so sie denn im Chaos des Krieges das zehnte Lebensjahr überhaupt erreichen.
Zunächst begleiten wir einen Heldentrupp aus Keves, angeführt von dem grüblerischen Noha, der die Sinnlosigkeit des vorherrschenden Systems in Frage zu stellen beginnt. So richtig geschürt werden seine Zweifel aber erst, als der Trupp im Kampf gegen eine dritte Fraktion zur Zusammenarbeit mit einer Einheit aus Agnus gezwungen wird. Dabei zeigt sich nicht nur, dass der wahre Feind offenbar nicht auf der anderen Seite der Nationengrenze zu suchen ist, sondern auch, dass Agnus und Keves sehr viel mehr eint, als den Anhängern beider Völker bewusst ist.
Im Gegensatz zu dem doch sehr ins Kitschige und Alberne abdriftenden zweiten Teil, orientiert sich „Xenoblade Chronicles 3“ wieder mehr an dem deutlich geerdeteren Erzählstil des Erstlings, und tut äußerst gut daran. So greifen die Autoren im Zuge der je nach Spielweise rund 50 bis 60 Stunden dauernden Geschichte immer wieder ernste Themen wie etwa den allgegenwärtigen Tod auf, betrachten diese aber respektvoll aus einem fast schon philosophisch anmutenden Blickwinkel.
An Gesellschaftskritik wird dabei ebenso wenig gespart wie an Humor, der insbesondere immer wieder in den teils spitzzüngigen Debatten zwischen den beiden verschiedenen Heldentruppen hervorsticht, die erst noch zusammenfinden müssen.
Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn zur beiderseitigen Überraschung können jeweils zwei der Helden gemeinsam zur sogenannten Ouroboros-Form fusionieren, um auf dem Schlachtfeld so richtig aufzuräumen.
Bis es soweit ist, nimmt sich „Xenoblade Chronicles 3“ aber zunächst einmal viel Zeit, uns die Figuren, die Welt und vor allem das Kampfsystem Stück für Stück zu vermitteln. Ist es uns zunächst nur möglich, Noha zu steuern, um die Grundlagen zu erlernen, erhalten wir bald Zugriff auf die anderen Figuren der Heldentruppe, auf weitere Manöver und später sogar auf unterschiedliche Klassen.