Aber kommen wir zu den Neuerungen, und damit vor allem zu der frischen Optik: Es ist kaum zu glauben, aber „Part I“ sieht aus, als sei das Spiel nie für eine andere Konsole gemacht gewesen. Was die Grafikkünstler von Naughty Dog aus der fast zehn Jahre alten Vorlage gemacht haben, würde selbst unter modernen Neuentwicklungen noch positiv auffallen.

Das generelle Grundgerüst ist dabei gleich geblieben. Soll heißen, die Areale und Settings sind die gleichen, die wir damals schon bereist haben, und auch die generelle Grundstimmung ist gleichgeblieben. Durch die weitaus feineren Umgebungstexturen, die deutlich realistischeren Licht- und Partikeleffekte, die stark verbesserten Charakter- und Gegnermodelle nebst noch glaubwürdigerer Mimik wird die postapokalyptische Atmosphäre aber erst so richtig perfekt.

Sämtliche Figuren wirken durch das Mehr an Details einen ganzen Zacken menschlicher, die mit zusätzlichen Objekten ausstaffierte und zum Teil dezent neu arrangierte Umgebung wird bei Gefechten in Mitleidenschaft gezogen, die Vegetation ist dichter, der Sound – schon in der Urfassung auf Referenzniveau – dank coolem 3D-Audio noch packender.

Kurzum: Die sorgfältige grafische Überarbeitung hat sich gelohnt und gibt ganz klar zu verstehen, dass hier weit mehr gemacht wurde, als bloß die Auflösung etwas nach oben zu schrauben. Dem Prestige der Reihe und dem Anspruch auf Realismus wird das PS5-Remake auf jeden Fall gerecht.

Je nach Präferenz, oder auch technischer Ausstattung, habt ihr die Wahl zwischen „Wiedergabetreue“ mit der vollen 4K-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde oder dem „Leistungsmodus“ mit dynamischen 4K bei 60 Bildern pro Sekunde. Wer einen 120-Hz-TV sein Eigen nennt zockt außerdem wahlweise in 40 Bildern pro Sekunde bei nativer 4K-Auflösung oder verpasst dem Spiel dank VRR einen zusätzlichen fps-Boost. Aber für was ihr euch auch entscheidet: Flüssig läuft das Spiel immer!

Ebenfalls mit an Bord sind nun ein Permadeath-Modus, in dem ihr nur ein Leben für das gesamte Spiel habt, ein spezieller Modus für Speedrunner, eine Reihe freischaltbarer Extras und über 60 Barrierefreiheits-Einstellungen, wie etwa eine zuschaltbare Audiodeskription. In diesem Sinne lässt sich auch der Schwierigkeitsgrad in sechs Stufen in unterschiedlichen Aspekten individuell justieren.

Und wie es sich für ein Sony-Exclusive gehört, werden nun auch die Möglichkeiten des DualSense-Controllers genutzt, dessen adaptive Trigger zum Beispiel das Spannen des Bogens simulieren oder dessen haptisches Feedback das Fell der legendären Giraffe unter unseren Fingern spürbar macht.

Fazit:

Ein absoluter Videospiel-Meilenstein, der auch nach zehn Jahren nichts von seiner Faszination verloren hat. Zwar verzichtet der PS5-Port von „The Last of Us“ auf Gameplay-Anpassungen, die den zweiten Teil in spielerischer Hinsicht mehr Dynamik verliehen haben, dafür bekommen wir die technisch fraglos beste Version eines Spieles, das in jede nennenswerte Gamer-Vita gehört.

Wer also bislang noch nicht die Gelegenheit hatte, Joel und Ellie auf ihrer sowohl in erzählerischer als auch in optisch sowie akustischer Hinsicht spektakulär inszenierten Reise zu begleiten, greift bedenkenlos zu, und wird einen Trip erleben, den man so schnell nicht mehr vergisst.

Wer „The Last of Us“ dagegen auf der PS3 oder vor allem in der grafisch aufgebohrten PS4-Version bereits hoch- und runtergespielt hat, dem wird in „Part I“ für den verlangten Vollpreis nur (zu) wenig Neues geboten.

„The Last of Us Part I“ ist exklusiv für PS5 erhältlich. Eine PC-Version soll folgen.