Aus diesen Grundzustand haben die Autoren von Naughty Dog eine der beeindruckendsten, intensivsten und am meisten berührenden Geschichten im Videospielsektor erschaffen, die für sich genommen wohl auch noch drei weitere Konsolengenerationen lang nichts von ihrer Klasse einbüßen würde. Schön auch, dass „Part I“ vom Start weg den Zusatz-DLC „Left Behind“ mit an Bord hat, welcher eine erzählerische Lücke zwischen zwei Kapiteln schließt, und Ellies Vergangenheit näher beleuchtet.

Spielerisch gestaltet sich die Reise des ungleichen Paares als eine Mischung aus dramatischer Action, hochspannenden Schleichpassagen und ruhigen Momenten der Erkundung. Letztere dienen nicht nur dem Luftholen und dem Bewundern der nach wie vor atemberaubend intensiv inszenierten Spielwelt, sondern auch der Suche nach Crafting-Materialen und Munition, geizt „The Last of Us“ als Vertreter des Survival-Genres doch stets mit Nachschub.

In den meisten Fällen ist es dem Spieler selbst überlassen, wie er vorgeht – mit schierer Waffengewalt lässt sich ebenso ans Ziel kommen, wie mit Bedachten vorgehen. Wer jedoch strategisch geschickt Feindesgruppen mit Flaschenwürfen anlockt, um mit Molotow-Cocktails oder Nagelbomben so richtig aufzuräumen, hat im Notfall wichtige Kugeln in der Schrotflinte, dem Pistole oder dem Jagdgewehr übrig.

Das leise Meucheln der Gegner aus dem Hinterhalt ist ebenfalls möglich, birgt aber stets die Gefahr, entdeckt zu werden. Denn „The Last of Us“ will realistisch sein, und von daher dauert es auch einen Moment, bis ihr einen Feind erwürgt habt. Ein selbstgebasteltes Messer im Inventar beschleunigt den Vorgang, ist nach Gebrauch jedoch unbrauchbar, und muss erst neu gecraftet werden.

Glücklicherweise lernen wir aus gefundenen Büchern, effektiver mit Ressourcen umzugehen, finden Werkzeug und Bauteile, um unsere Waffen aufzuwerten, und können grundsätzliche Charakterwerte, wie etwa die Lebens Energie, mit der nötigen Menge an Pillen verbessern.

Auch Nahkampfmanöver sind möglich, und oftmals auch die letzte Rettung, gerade hier zeigt sich aber, dass das Remake in spielerischer Hinsicht deutlich besser hätte gelingen können. Denn das Ausweichmanöver, welches im zweiten Teil Einzug erhielt, hätte auch Joel im Erstling gut zu Gesicht gestanden.

Außerdem hätten wir uns ebenso über die Versteckmöglichkeiten des Nachfolgers gefreut, bei dem man sich in Büschen oder hohem Gras auf die Lauer legen konnte, wie auch über die Möglichkeit, einen Schalldämpfer zu basteln. Schade drum, aber somit spielt sich „Part I“ im Vergleich insgesamt weniger dynamisch und etwas steifer als Teil zwei.