Technisch gibt sich „The Callisto Protocol“ keine Blöße und bietet neben beeindruckend realistischen Animationen auch eine glaubwürdige Mimik der Darsteller. Wir haben uns für den flüssigeren Performance-Modus entschieden, der mit weitgehend stabilen 60 Bildern pro Sekunde, dem etwas besser aufgelösten Qualitätsmodus mit 30 fps klar den Rang abläuft.

Zwar mussten wir dabei auf Ray-Tracing verzichten, das ist für ein butterweiches Spielerlebnis aber gut zu verschmerzen. Zumal auf der Xbox Series X kurioserweise ohnehin keine entsprechenden Reflexionen geboten werden.

Das Problem ist bekannt und soll behoben werden, bemängelte Bildratenstotterer auf der Microsoft-Konsole sind bereits gepatcht. Auf der PS5 läuft es dagegen von Tag Eins an rund, wo außerdem eine stimmungsvolle DualsSense-Unterstützung die Immersion intensiviert.

Beiden Konsolen gemein ist jedoch ein fehlerhaftes HDR-Bild.

Das ganze Bild wirkt diesig und verwaschen, Schwarz ist nicht schwarz, sondern grau. Kleiner Tipp von uns: Deaktiviert HDR am TV oder der Konsole und schon stehen euch im Optionsmenü des Spieles drei Gamma-Einstellungen zur Auswahl, von der eine davon bei uns ein dramatisch besseres Bild lieferte. Hätten wir das nur mal von Anfang an gewusst …

Nach rund zehn Stunden Spielzeit, gestreckt durch immer mal wieder ungünstig gesetzte Checkpoints, blicken wir schließlich auf ein Spiel zurück, dass uns auf eine oldschoolige Art und Weise recht gut unterhalten, jedoch keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

Die Story ist so dünn wie ein Filterkaffee vom Kiosk, die Charaktere in Sachen Tiefe „stets bemüht“, das Ende abrupt und unbefriedigend. Mit Blick auf den geistigen Vorgänger zieht „The Callisto Protocol“ insgesamt klar den Kürzeren, als Appetizer vor dem kommenden Remake von „Dead Space“ ist es allerdings ideal.

Fazit: 

Hemmungslos brutale Schlachtplatte im All: Wer Bock auf einen erbarmungslosen Survival-Terror-Trip vor einer herrlich schmutzigen Sci-Fi-Kulisse hat, der Oldschool-Gameplay mit moderner Technik kreuzt, ist bei „The Callisto Protocol“ goldrichtig. Das Spiel sieht super aus und entfaltet insbesondere durch die großartig schaurige Klangkulisse eine immens dichte Atmosphäre.

Das Gameplay ist allerdings limitiert, ebenso Story und die Gegnervielfalt, so dass nach dem Abspann nur wenige denkwürdige Momente im Gedächtnis verbleiben. Im sich zwangsläufig aufdrängenden Vergleich mit „Dead Space“ zieht „The Callisto Protocol“ in so ziemlich jeder Hinsicht den Kürzeren, für sich genommen bietet es jedoch einige Abende hochwertig inszenierte Unterhaltung bei ausgeschaltetem Kopf.

„The Callisto Protocol“ ist für PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox One, Xbox Series und PC erhältlich.