Fulminante Rückkehr zu alter Stärke„Street Fighter 6“ im Test für Playstation 5

„Street Fighter 6“ im Test für Playstation 5: Für die Generation X, die mit dem Super Nintendo aufgewachsen ist, wird „Street Fighter“ in einem fiktiven Familienduell immer die Top-Antwort sein, wenn es um Prügelspiele geht. Natürlich ist die Reihe auch heute noch präsent, hat gegen Rivalen vom Formate eines „Tekken“ oder „Mortal Kombat“ in der Massenwahrnehmung jedoch einen schweren Stand, woran nicht zuletzt der vollkommen vergurkte Start des fünften Teils seinen Anteil gehabt haben dürfte.
Mit dem frisch veröffentlichten „Street Fighter 6“ möchte Capcom nun aber wieder an den Ruhm alter Tage anschließen und liefert dazu vom Start weg ein Paket so dick wie Ryus Muskeln, welches sich nicht mehr nur explizit an Turnierkämpfer der e-Sport-Community richtet. Auch Solo- und vor allem Gelegenheitsspieler sollen wieder mit an Bord geholt werden, die das eher schwer zugängliche Prügel-Genre üblicherweise meiden.
Dazu stellen die Macher das neue „Street Fighter“ auf drei Beine: Die World Tour, das Battle Hub und den Fighting Ground.
Hinter Letzterem verbergen sich eine ganze Reihe klassischer Modi, wie etwa Arcade-Kämpfe gegen die KI mit kurzen und marginal animierten Storyschnipseln für jeden der 18 wählbaren Charaktere – vier davon sind komplett neu, weitere sollen nachgereicht werden – sowie Versus-Matches, die in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden gegen die CPU, Kumpels auf der Couch oder auch online ausgetragen werden. Ein separater Modus garniert das Ganze gar mit spaßigen Zusatzbedingungen, bei denen schon mal ein wildgewordener Stier durch die Arena rennt.
Auch einen sehr ausführlichen Trainingsmodus findet man hier, der sogar spezifizierte Leitfäden zu den einzelnen Figuren enthält. Dabei lernen wir zunächst, dass „Street Fighter 6“ drei Steuerungslayouts anbietet, aus denen Spieler entsprechend ihres Könnens am Pad oder ihrer Erfahrung mit der Reihe wählen können Wer sich auskennt, der wählt direkt die klassische Sechs-Button-Variante und haut seinen Gegner Shoruykens um die Ohren, als wären keine sieben Jahre seit dem letzten Teil vergangen.
Jeder Move ist an seinem Platz, das Spielgefühl so präzise und wuchtig wie eh und je.
Wer es hingegen etwas einfacher und übersichtlicher mag, der wählt das moderne Steuerungsschema, welches lediglich die Stärke der Angriffe auf drei Buttons verteilt und automatisiert entscheidet, ob es nun besser ein Tritt oder ein Schlag sein soll. Auch die Special Moves lassen sich hier auf Knopfdruck zünden.
Noch mehr Arbeit nimmt uns das Spiel im Modus „Dynamisch“ ab, bei dem wir durch stumpfes Buttonmashing komplexe Combos und Specials auslösen können, die sonst nur Profi-Spielern zugänglich sind. Freilich hat man den Sieg mit diesem Steuerungslayout nicht zwangsläufig in der Tasche, für Neulinge im Genre ist es aber eine interessante Möglichkeit, sich vor Augen zu führen, wie Kämpfe in „Street Fighter 6“ aussehen können, wenn man sich mit den Charakteren auseinandersetzt.
Zwar ist die Anzahl an Special Moves angenehm überschaubar, der Variantenreichtum des Kampfsystems erfordert für ein effektives Spiel gegen erfahrene Gegner aber dennoch viel Einarbeitungszeit, insbesondere wenn man das Timing für die individuellen Combos verinnerlichen möchte.