Highspeed mit Hindernissen„Sonic Frontiers“ im Test für PS5 & Xbox Series

„Sonic Frontiers“ im Test für PS5 & Xbox Series – Sonic zehrt bis heute von seinem Ruhm vergangener Tage. Einst nahezu auf Augenhöhe toppt sich Erzrivale Mario mit jeder neuen Konsolengeneration selbst, während dem blauen Blitz seit „Sonic Adventures“ auf dem Dreamcast Topwertungen versagt bleiben. Dank „Sonic Frontiers“ soll mit einem neuen Ansatz nun aber an alte Erfolge angeknüpft werden, was jedoch nur zum Teil gelingt. Denn Sonics Liebäugelei mit dem Open-World-Genre entpuppt sich als wildes Ideen-Crossover, das polarisiert, wie kaum ein anderes Spiel in diesem Jahr.
Darum geht’s:
Wie Konkurrent Mario mit schöner Regelmäßigkeit beweist, bedarf es bei einem Jump n‘ Run eigentlich keiner wirklichen Story. „Sonic Frontiers“ versucht sich jedoch an dem Mysterium einer längst untergegangenen Zivilisation, an deren profunden technischen Kenntnissen sich Dr. Eggman zu bereichern versucht. Der Versuch scheitert und der ewige Bösewicht wird in eine Art Cyberspace gesperrt.
Auf der Suche nach den Chaos Emeralds werden auch Sonic und seine Freunde in eine Art Wurmloch gesaugt, woraufhin Amy, Knuckles und Tails auf ihre digitalen Abbilder reduziert in einer anderen Dimension gefangen zu sein scheinen. Lediglich Sonic verbleibt in Fleisch und Adrenalin auf den Starfalls Island, um dort fünf gigantische Roboter zu besiegen, deren Sturz die Rettung seiner Kumpane verspricht.
Das Spiel lässt sich viel Zeit, die vielen losen Fäden zu Beginn zu einem narrativen Garn zu spinnen, und wir waren überrascht, wie viele „Hä?“‘s im Laufe der Zeit tatsächlich zu einem „Aha!“ wurden. Freilich wird hier kein Drehbuch-Oscar gewonnen, für ein Sonic-Spiel versucht sich das Team allerdings an einer überraschend ernsten und vor allem melancholischen Geschichte, die – so ehrlich muss man wohl sein – nicht unbedingt zu dem Kindercartoon-Flair des großmäuligen Sprinters passen mag.
Melancholie ist auch das erste Wort, welches uns in den Sinn kam, als wir auf der ersten von fünf frei zu erkundenden Inseln starteten.
Zu sanften Klavierklängen in Moll flitzen wir im Regen über ein karges Eiland, welches sofort Erinnerungen an die Einsamkeit in „Shadow of the Colossus“ weckt. Dazu passt auch der Auftritt des ersten Titanen im Spiel, der Sonic zunächst in den Boden stampft.
Also gilt es, die auf der Insel verteilten Chaos Emeralds einzusacken, um sich schließlich als Super Sonic in einem furios inszenierten Bosskampf dem turmhohen Roboter zu stellen. Dieses Prozedere wiederholt sich auf jeder Insel und wird in weitere kleine Sammelquests aufgefasert.
Nun wird es etwas verwirrend: Um an die Chaos Emeralds zu kommen benötigt ihr zunächst einmal Schlüssel, um die Klunker aus einem Portal zu befreien. Diese verdient ihr in speziellen Cyberspace-Leveln durch gute Leistungen oder könnt sie zuweilen auch in der offenen Welt finden.
Einige Emeralds erhaltet ihr lediglich durch das Absolvieren von Mini-Spiel-artigen Missionen im Kontext der Story. Deren weiterer Verlauf ist wiederum an eine bestimmte Menge einer für jede Insel anderen Währung (Herzen, Orden, etc.) geknüpft, die ihr dort in rauen Mengen aufspüren könnt. Um besagte Cyberspace-Missionen freizuschalten, bedarf es wiederum Zahnrädern, die ihr im Kampf gegen in der Welt umherstreifende Zwischenbosse erhaltet.