Port Royale 4Die Südsee-Wirtschaftssimulation in unserer Preview
Das ist gut:
Eine Wirtschaftssimulation mit solcher Komplexität richtet sich an ein bestimmtes Publikum, doch „Port Royale 4“ gestaltet sich durch die tollen Tutorials einsteigerfreundlich. Zudem gibt es ein Handbuch für Karibikhändler, in dem sämtliche Aspekte nachvollzogen werden können.
Die grundlegende Mechanik aus Ankauf in einer Kolonie, Verkauf in einer anderen und Aufbau unseres Konvois mit neuen Schiffen in Handelsketten ist rasch verstanden. Das Spiel fällt eindeutig in die Kategorie „leicht zu lernen, schwer zu meistern“. Genau richtig, das hält Wirtschaftssimulationsfans bei der Stange und liefert die nötige Langzeitmotivation.
Schon jetzt in der späteren Beta-Phase machen Grafik und Sound einen tollen Eindruck, mechanisch läuft alles rund. Die Musik ist unaufdringlich und stimmungsvoll und es kam nicht zu Abstürzen während unserer Testsitzungen. Ein wunderbar entspannendes Spielgeschehen.
Auch die künstliche Intelligenz, in solchen Spielen nicht gerade ein unwichtiges Thema, reagiert vorbildlich auf unser Handeln und setzte uns tüchtig unter Druck. Handelsrouten funktionierten ebenfalls prächtig.
Das ist (noch) weniger gut:
Das sich wunderbar dynamisch bewegende Meer brachte unsere Mittelfeldgrafikkarte vom Typ GTX 1070 auf hohen Einstellungen zwar gut zum Föhnen, jedoch nichts, was so nicht zu erwarten wäre. In den Steam-Communities berichten vereinzelte Beta-Tester jedoch von seltsamen Verhalten ihrer Karte oder sehr hoher Leistungsaufnahme.
Wir sind jedoch zuversichtlich, dass die Entwickler das bis zum Release noch raus feilen, denn ansonsten macht das Spiel schon einen sehr runden Eindruck. Einzig der Umstieg auf Hexfelder beim Bauen und Platzieren der Erweiterungen eurer Städte könnte Puristen anfangs etwas abschrecken, hilft aber visuell:
Spätestens, wenn es zu Kämpfen mit Piraten und verfeindeten Nationen kommt, erleichtern die Felder die Übersicht nämlich deutlich, sobald das Spiel in den Rundenmodus wechselt. Dafür fehlt es dem Spiel noch an Diplomatie-Funktionen, wir wissen nicht, ob diese später noch nachgereicht werden – das Spiel wirkt so rund, dass wir es bezweifeln möchten.
Dass „Port Ryoale 4“ auch für diverse Konsolen erscheinen wird, merkt man der Menüführung als PC-Purist leider etwas an – beim Handel wird auf umständliche Schieberegler gesetzt. Doch selbst zusammengenommen bilden alle genannten Aspekte nur kleine Wermutstropfen.
Fazit:
Mehr als nur „’ne Buddel voll Rum“ – Wirtschaftssim vom Feinsten – Da wir sicher sind, dass die meisten unserer kleinen Kritikpunkte noch ausgebügelt werden und das Fehlen von Diplomatie alleine keine Wirtschaftssimulation mit komplexen Warenkreisläufen kaputtmacht, geht unser Tendenzdaumen jetzt schon ganz steil oben:
„Port Royale 4“ wird ein Fest für Fans des Genres und jeden Strategiezocker und Wirtschaftler, der gerne aufbaut, beim Wuseln zusieht und sich für die Karibik, Piraten, Seehandel und nautisches Flair begeistern kann.
„Port Royale 4“ von Kalypso Media erscheint am 25. September für PC, XBox One, PlayStation 4 und Nintendo Switch.