Nostalgie pur„Tony Hawk’s Pro Skater 1+2“ im Test für Xbox One
Das ist gut:
Allen Neulingen sein gesagt, dass die Steuerung zwar schnell verstanden ist, ihr euch aber auf viele üble Stürze einstellen müsst, bis ihr anständige Komboketten auf die Rollen bringt. Alte Hasen haben das Problem indes nicht, denn die Steuerung entspricht nahezu perfekt dem Original. Ohne lange nachzudenken, feuern Kenner in der Pipe ein Trickfeuerwerk ab, bei dem euren Kindern die Kinnlade runter klappt.
Zwar dürft ihr jederzeit zwischen beiden Spielen wechseln, da sie diesmal aber quasi als Gesamtpaket verpackt sind, profitiert ihr nun auch im ersten Teil von den Verbesserungen des zweiten Teils und könnt von daher eure Combos auch in der legendären Lagerhalle mit Manuals verketten. Zudem hat man sinnvolle Manöver der späteren Teile wie zum Beispiel Reverts implementiert, so dass ihr mit etwas Warmspielzeit sogar euren damaligen Highscore knacken könntet.
Wem das zu blöd ist, der kann in den Optionen aber jederzeit die alte Steuerung aktivieren und sogar ungeliebte Songs aus der Tracklist eines der wohl besten Videospiel-Soundtracks aller Zeiten schmeißen. Zu den ikonischen Klassikern gesellen sich nun nämlich 37 weitere Titel, über deren Qualität man herrlich streiten kann.
Eine Neuerung, die indes alle begrüßen werden, ist, dass die Songs nun nicht mehr nach den zwei Minuten Skate-Zeit abgebrochen werden, sondern auch in den Menüs stets weiterlaufen. Schon witzig, wenn man die vermeintlich altbekannten Songs dadurch plötzlich ganz neu kennenlernt.
Ebenfalls neu sind eine ganze Reihe aktueller Skater wie zum Beispiel Tony Hawk’s Sohn Riley oder Leticia Bufoni, welche quasi die junge Garde darstellen, während der Meister persönlich, Rodney Mullen oder Chad Muska sichtlich gealtert sind. Ziemlich coole Idee. Ihr könnt euch aber auch im Editor einen eigenen Skater erstellen.
Die Werte eurer Figuren verbessert ihr durch in den Leveln eingesammelte Stat-Points. Dazu kommt noch ein ausführliches Challenge-System, bei dem ihr, ebenfalls spielübergreifend, durch abgeschlossene Herausforderungen Erfahrungspunkte und Ingame-Währung kassiert, mit der ihr euch im Shop neue Decks, Rollen und Klamotten gönnt. Klingt nach einem perfekten Groschengrab, Mikrotransaktionen gegen Echtgeld gibt es aber glücklicherweise nicht.
Bliebe noch die Technik. Wie es sich für ein Remaster gehört, erstrahlt die Grafik nun je nach verwendetem Setup im detailreichen HD- oder 4K-Gewand mit butterweichen 60 Bildern pro Sekunde, was umso schöner wirkt, wenn ihr es mal den verwaschenen und nebligen Kursen der Originale gegenüberstellt. In eurer verklärten Erinnerung werden diese nämlich garantiert besser ausgesehen haben, als es tatsächlich der Fall war.