Das ist gut:

Die wichtigste Neuerung bekommt man gleich zu Beginn serviert, wenn man sich in einem überraschend potenten Charaktereditor seinen eigenen Helden zusammenschustert. Waren wir im Vorgänger noch auf den Iren William Adams beschränkt, dürfen wir nun zwischen Frau oder Mann wählen und die Erscheinung anhand von unzähligen Reglern individuell gestalten. Selbst über die Stimme – beziehungsweise Geräusche, denn unser Held spricht wie so oft leider kein Wort – und die Form der Hörner in unserer Dämonengestalt dürfen wir entscheiden.

Eben diese ist dann auch die nächste große Neuerung im ohnehin schon komplexen Kampfsystem. Als Halb-Dämon verfügen wir nämlich nicht nur über übernatürliche Fähigkeiten, wir können uns gar in einen Yokai verwandeln, in dessen Form wir für kurze Zeit unbesiegbar sind und härter austeilen. Des Weiteren können wir Fähigkeiten besiegter Yokai erbeuten und in Form von Seelenkernen anlegen. Auf Knopfdruck aktivieren wir dann mächtige Attacken, die kräftig an der Ausdauer der Feinde zehren.

Am effektivsten dezimiert ihr diese aber, wenn es euch gelingt, den sogenannten Wuchtkonter anzusetzen, mit dem ihr ansonsten nicht zu blockende Attacken des Feindes – kündigen sich durch ein gefährlich rotes Leuchten an – effektiv pariert. Ist die Ausdauer nämlich erstmal dahin, schmilzt die Lebensleiste eures Gegenübers gleich viel schneller dahin, bis ihr schließlich zu einem blutigen Finisher ansetzt.

Natürlich müssen aber auch wir das sogenannte Ki im Auge behalten. Jeder Schlag, jeder Block und jede Ausweichrolle zehren an unserer Leiste, bis wir bei unachtsamen Einsatz plötzlich unsererseits wehrlos dastehen. Das kann selbst bei dem kleinsten Gegner den Tod bedeuten, weshalb wir entweder für ausreichende Erholungsphasen sorgen müssen, oder noch besser, den Ki-Impuls einsetzen. Mit einem präzise getimten Knopfdruck können wir nach einer Schlagcombo dadurch einen guten Teil der Ausdauer direkt zurückgewinnen.

Der Ki-Impuls reinigt außerdem Bereiche, die von den Dämonen verflucht worden sind, also Flecken, in denen unsere Ki-Regeneration stark eingeschränkt ist. Mitunter sind allerdings ganze Levelabschnitte im monochromen Zwielicht versunken, welches sich nur entfernen lässt, indem wie den Yokai finden und besiegen, der dafür verantwortlich.

Dazu stehen uns nun insgesamt neun verschiedenen Waffengattungen zur Verfügung. Vom klassischen Katana, über Speer, Tonfa und Beil, stehen auch exotischere Waffen wie die Kusarigama, Bögen, Schusswaffen oder die neue Glefe bereit. Wie schon im Vorgänger können wir drei Haltungen einnehmen (Hoch, Tief, Niedrig), die Einfluss auf die Stärke der Schläge, das Ausweichen und das Blocken haben.

Benutzen wir eine Waffe besonders oft, wird diese durch Gewöhnung außerdem nicht nur mächtiger, wir verdienen auch noch Punkte, mit denen wir über den jeweiligen Fähigkeitenbaum passive Effekte und spezielle Combos freischalten. Für jede einzelne Waffe und jede der drei Haltungen wohlgemerkt!

Doch damit nicht genug: Wir wirken Magie auf unsere Klingen, bedienen uns der Kunst des Ninjjutsu (beides ebenfalls mit eigenem Skilltree) und erkämpfen uns Rufpunkte, anhand derer wir weitere Eigenschaften verbessern. Darüber hinaus wird natürlich auch ganz klassisch gelevelt, solange es denn gelingt, die verdienten Erfahrungspunkte an den rettenden Schreinen in Sicherheit zu bringen, deren Benutzung allerdings auch sämtliche Gegner des Levels wiederauferstehen lässt.

Das ist schon ein ganzer Brocken an Progressionsmöglichkeiten, und dann ist da ja noch der Loot in Form von Waffen und Rüstungsteilen unterschiedlicher Wertigkeit, mit denen wir förmlich überhäuft werden. Unnützen Kram dürfen wir an Schreinen gegen zusätzliche Heiltränke und Items eintauschen, beim Schmied verkaufen oder zerlegen, lieb gewonnene Waffen mit anderen verschmelzen, um diese auf unsere aktuelle Stufe zu hieven, individuelle Fähigkeiten austauschen und das Aussehen anpassen. Und wer den Überblick noch nicht verloren hat, kann sogar eigene Waffen craften.