Das ist nicht gut

Während die „Jordan Challenges“ im Vorjahrestitel noch mit stolzen 15 Aufgaben aufwarteten, reichen die insgesamt nur sieben Herausforderungen in „NBA 2K24“ bei Weitem nicht aus, um Kobes legendäre Karriere von 20 Jahren in der NBA angemessen darzustellen. So fehlt zum Beispiel die unvergessliche 81-Punkte-Performance gegen die Toronto Raptors aus dem Januar 2006. Auch einige von Kobes Schlüsselpartien auf dem Weg zu seinen fünf NBA-Championships hätten sicher noch einen Platz im Spiel verdient.

So grandios das verbesserte Gameplay dank der neuen „ProPLAY“-Technologie in Offline-Modi funktioniert, weist es in Online-Spielen in „Meine Karriere“ wie Park, Rec oder ProAM auch einige Schwächen auf. Schon nach den ersten Tagen hat sich in diesen Spielen eine klare Meta herauskristallisiert. Nach einem erfolgreichen Defensivrebound folgt meist ein Pass über das komplette Spielfeld in die Hände eines, nach vorn sprintenden, Mitspielers. Da dies praktisch jedes Mal zum Erfolg führt, findet oft kein richtiges Basketballspiel statt. Das ist schade, denn was nützt herausragendes Gameplay, wenn es aufgrund einer zu starken Meta keine Anwendung findet?

An dieser Stelle müssen wir natürlich auch wieder über die stets lästigen Mikrotransaktionen in Sportspielen sprechen. Man hat sich mittlerweile damit abgefunden, dass man neben dem Vollpreis für ein Videospiel auch beim Spielen selbst fleißig zur Kasse gebeten wird. „NBA 2K24“ begibt sich dabei jedoch auf eine neue Stufe. Traditionell wird man dazu bewegt, den eigenen Spieler in „Meine Karriere“ mit Echtgeld „hochzukaufen“, um online konkurrenzfähig zu sein. Neu in „My Team“ ist außerdem die Möglichkeit, Spieler direkt vom Spiel selbst für bares Geld zu erwerben, um das eigene Team zu verbessern. 

Zugegeben, man kann sich die benötigte Ingame-Währung „VC“ in sehr, sehr vielen Spielstunden auch ohne den Einsatz der Geldbörse verdienen. Dann fühlt sich das virtuelle Ich oder das eigene Team jedoch an, als würde man mit dem Fahrrad an einem Formel-1-Rennen teilnehmen. Die Abkürzung über die eigene Kreditkarte zu nehmen, ist deshalb meist die bequeme Variante, um vom ersten Tag an online antreten zu können. 

Fazit

Eine Spielereihe, die seit Jahren durch ihr, in ihrem Genre beispielloses, Gameplay brilliert, wird dank der neuen „ProPLAY“ – Technologie auf ein gänzlich neues Level gehoben. „NBA 2K24“ glänzt durch nie zuvor gesehenen Realismus und eine authentische Darstellung der Superstars des Basketballs. Dank Crossplay gehören Wartezeiten in Onlinespielen der Vergangenheit an. Endlich können Freunde konsolenübergreifend mit- und gegeneinander antreten.

Die „Mamba Moments“ schicken die Spieler auf eine Zeitreise mit einer der größten Persönlichkeiten, die der Sport je gesehen hat. Ein Dorn im Auge ist nur der stetig wachsende Fokus auf Mikrotransaktionen, um im Wettstreit mit anderen Spielern konkurrenzfähig zu bleiben. Dennoch, „NBA 2K24“ übertrifft zum Start alle Erwartungen und fügt dem Himmel der Sportsimulationen seinen neuesten und wohl hellsten Stern hinzu. Mamba out.

„NBA 2K24“ ist erhältlich für XBOX Series, XBOX One, PlayStation 5, PlayStation 4, Nintendo Switch und PC.