Ein spielbares Metal-Album„Metal: Hellsinger“ im Test für Xbox Series und PS5

„Metal: Hellsinger“ im Test für Xbox Series und PS5: Wer spielerische Innovationen sucht, ist bei Ego-Shootern dieser Tage eindeutig an der falschen Adresse. Sollte man zumindest meinen, denn „Metal: Hellsinger“ beweist eindrucksvoll, dass es auch in diesem arg ausgebeuteten Genre noch Interpretationsspielraum gibt. Fraglos wird das Spiel nicht jedem gefallen, was aber weniger am originellem Ansatz liegt, als vielmehr daran, dass es sich kompromisslos und leidenschaftlich auf eine ganz bestimmte Zielgruppe stürzt: Metalheads!
Das besondere an „Metal: Hellsinger“ ist zunächst einmal, dass es in Sachen Gameplay eine Symbiose aus Rhythmusspiel und schnellem Old-School-Shooter darstellt. Was zunächst etwas absurd klingen mag, ergibt Sinn, wenn man sich das offensichtliche Vorbild „Doom“ vor Augen hält.
Auch hier zeigte sich, dass treibender Metal der ideale Soundtrack für Ego-Shooter mit Höllen-Thematik ist und einen großen Anteil daran hat, in den spielerischen Tunnel zu kommen, der bei schweißtreibenden Shootern wie „Doom Eternal“ fast schon überlebenswichtig ist.
Und nun stellt euch vor, dass die Musik nicht nur im Hintergrund läuft, sondern das Spiel dominiert und den Takt vorgibt, in dem ihr schießt und nachladet, und dass sie sich im Puls eures Vernichtungsfeldzuges dramaturgisch immer weiter in die Höhe schraubt, bis das akustische Inferno schließlich explodiert und das Spielfeld zu einer gigantischen Bühne wird – Pyroeffekte inklusive.
Genau das erwartet euch in „Metal: Hellsinger“, wo ihr in die Haut einer Dämonin schlüpft, die von ihren Feinden ehrfurchtsvoll nur „The Unknown“ genannt wird. Die geflügelte Furie befindet sich auf einem Rachefeldzug, nachdem ihr der Herrscher der Hölle die Stimme geraubt und sie dann auch noch in ein Loch gesperrt hat. Endlich wieder frei, möchte The Unknown ihre Stimme zurück und kämpft sich dazu in Begleitung des sprechenden Schädels Paz durch die neun Kreise der Hölle, angetrieben von einem Beat, der seinesgleichen sucht.
Dieser ist allgegenwärtig und wird nicht nur anhand von Pfeilen visualisiert, die metronomartig auf euer Fadenkreuz zulaufen, sondern findet sich auch in Levelelementen wie etwa pulsierenden Flammen wieder. Attackiert ihr passend zum Takt füllt sich ein Zornmultiplikator, der den verursachten Schaden verstärkt. Ohne Zorn verpuffen eure Angriffe förmlich, treibt ihr euren Multiplikator hingegen auf die maximale Zahl von 16, lasst ihr wortwörtlich die Hölle über das Pack hereinbrechen.
Haltet ihr den Takt nicht, sinkt der Multiplikator – ebenso, wenn ihr getroffen werdet oder schlicht untätig seid. Sind einmal keine Gegner vorhanden, könnt ihr alternativ mit Paz Feuerbälle ohne Ziel verschießen, um den Combozähler nicht sinken zu lassen, oder Levelinventar zerdeppern. Darüber hinaus lassen sich auch Items auflesen, die dem Zornmultiplikator einen sofortigen Boost verleihen.
Die Kämpfe finden dabei stets in abgeschlossenen Arenen statt, die auf kurze Levelschläuche folgen. Wollt ihr weiter, müsst ihr erst einmal alle Feinde besiegen, bis ihr euch schließlich zum Boss des jeweiligen Gebietes vorangekämpft habt. Ist auch dieser erledigt, geht es entweder ins nächste Areal, oder ihr stellt euch den freigeschalteten drei Herausforderungsarenen, in denen ihr unter Zeitdruck zu bestimmten Bedingungen passive Boni freizuschalten könnt – etwa, dass der Zornmultiplikator langsamer sinkt oder euch ein Taktfehler verzeihen wird.