Superhelden-Action mal anders„Marvel’s Midnight Suns“ im Test für PS5 und XSX
So ziemlich jede Karte bringt bestimmte Sondereffekte mit sich, wie zum Beispiel das Zurückstoßen. Dabei rammen wir den Feind für zusätzlichen Schaden gegen Mauern, Stromgeneratoren oder auch seine Kollegen. Mit „Schnell“ markierte Fähigkeiten kosten keine Aktion, während „Binden“ den Gegner fesselt. Dazu gesellen sich für jede einzelne Figur individuelle Möglichkeiten und Strategien, die alle aufzuzählen nicht genug Platz in diesem Artikel finden kann.
Um es auf ein in Kürze verständliches Maß einzudampfen, sei gesagt, dass man dank der guten Lesbarkeit auf dem Schlachtfeld und einer sauberen Lernkurve sehr schnell in das System reinkommt und rasch Freude daran findet. Das im Vorfeld kritisierte Zufallssystem der gezogenen Karten spielt zwar stets eine Rolle für den Kampfverlauf, ist aber bei weitem nicht so dominant wie befürchtet, und wird ein Stück weit davon aufgefangen, dass im Gegensatz zu „X-COM“ jeder Angriff auch wirklich trifft.
Dennoch werden die Gefechte recht schnell knackig, zumal meist nach jeder Runde weitere Truppen nachrücken oder Endbosse gleich mehrmals besiegt werden müssen. Nebenaufgaben, bei denen wir zum Beispiel Keycards für wertvolle Kisten ergattern oder Zivilisten retten müssen, sorgen für zusätzliche Spannung.
In Sachen Feindesvolk wird indes leider nur recht wenig Abwechslung geboten, welches sich zunächst lediglich aus dem immer gleichen Hydra-Soldatentypen und sich wiederholenden Endbossen rekrutiert, bis im späteren Spielverlauf dann eine weitere Partei hinzukommt.
Ist die Schlacht geschlagen, kehren wir in die nächtliche Abtei zurück.
Hier steht uns ein wahres Füllhorn an Möglichkeiten zur Verfügung, die so ziemlich alle mit Belohnungen, wie neuen Karten oder passiven Boni, einhergehen. Pflegen wir durch regelmäßige Interaktionen mit den anderen Helden unsere Freundschaft, schalten wir beispielsweise mächtige Combo-Manöver frei.
An einem Amboss verschmelzen wir doppelte Karten zu mächtigeren Versionen, in der Schmiede öffnen wir für neue Fähigkeiten erbeutete Helix-Behälter oder Artefakt-Kisten, um über neue Forschungszweige weitere Stationen in der Abtei zu errichten, die abermals neue Aspekte mit sich bringen. Wir wuseln frei durch das Umland und lösen dort mittels einer wachsenden Anzahl von Zaubersprüchen Rätsel, sammeln Zutaten, um neue Hilfsgegenstände zu craften, stellen uns speziellen Kampf-Herausforderungen, aktivieren einen Altar und so weiter und so fort.
Das Gameplay wird hier recht bald sehr kleinteilig und fragmentiert, da man für das meiste, was man tun kann, stets irgendeine der vielen Währungen und Ressourcen benötigt. Der starke Fokus auf optische Goodies für Hunter und seine Kollegen lässt zudem darauf schließen, dass „Midnight Suns“ in einer früheren Entwicklungsstufe wesentlich mehr auf Mikrotransaktionen ausgerichtet gewesen sein muss.
Aktuell sind für Echtgeld auf dem Marktplatz aber nur einige Kampfoutfits erhältlich, die für den Spielgenuss absolut zu vernachlässigen sind. Man bekommt auch so schon genug Klamotten für die Privat-Outfits der Helden in der Abtei, so man auf derlei Kinkerlitzchen denn überhaupt wert legt.