Der weltweit gefeierte Wahnsinn in der amerikanischen Football-Liga geht in seine 101. Saison. Kickoff ist kommende Woche in der Nacht vom 10. auf den 11. September 2020, wenn die Houston Texans auf die Kansas City Chiefs treffen. Zur neuen Saison darf ein aktueller Ableger der American-Football-Simulation „Madden“ nicht fehlen.

Mit „Madden NFL 21“ prallen dabei einmal mehr gestählte Körper auf den Konsolen und am PC aufeinander. Die Vorgänger hatten sich derweil optisch wie inhaltlich stets weiterentwickelt. Da liegt die Messlatte natürlich hoch für „Madden NFL 21“. Wir haben uns auch in diesem Jahr auf das Spielfeld begeben und verraten euch, ob „Madden NFL 21“ die Bestmarke überspringt oder daran hängenbleibt.

Darum geht’s:

Wie jedes Jahr bei unserem „Madden“-Test dürfen NFL-Cracks für die nächsten paar Zeilen abschalten. Wir erklären kurz für Neulinge und potenziellen Erstspieler die grundlegendsten Basics zu American Football. Also los: Ziel in einem Spiel, bestehend aus vier Quarters aufgeteilt auf zwei Halbzeiten, ist es, so viele Punkte wie möglich durch Touchdowns oder Field Goals zu erzielen.

Um einen Touchdown zu landen, muss man von der jeweiligen Startposition in die gegnerische Endzone gelangen. Innerhalb von maximal vier Spielzügen muss man per Lauf- oder Passspiel mindestens einen Raumgewinn von zehn Yards schaffen. Gelingt es dem eigenen Team, das Feld bis zur Endzone zu überqueren, und bringt es den Football über die Linie, hat man einen Touchdown erzielt.

Das war nun wirklich die Minimalfassung, weil der ganze Spaß um einiges komplexer, aber auch geiler ist. Willkommen zur Jagd auf Yards, Field Goals und Touchdowns oder mit den Big Plays der Defense, um Spiele zu gewinnen.

Das ist gut/Das ist schlecht:

So, nun aber genug der Basics, kümmern wir uns um den neuen Ableger der American-Football-Simulation „Madden NFL 21“. Beginnen wir mal mit dem eigentlichen Gameplay, das im Vergleich zum Vorgänger definitiv geschmeidiger von der Hand geht. Dies bezogen auf sämtliche Bewegungsabläufe der Spieler in der Defensive als auch der Offensive, die um einiges flüssiger und vor allem direkter ausgeführt werden.

Das verleiht dem Game wesentlich mehr Dynamik, aber auch Schnelligkeit. Zudem wurden neue Moves wie Slide Hurdles, Dead-Legs oder frische Varianten für den Pass Rush hinzugefügt. Alles sinnige und positive Änderungen, die das Spiel definitiv besser und noch authentischer machen. Auch das Play-Calling wird wesentlich aggressiver betrieben.

Das merkt man vor allem bei den 4th Downs, wo oftmals nicht mehr zum Gegner gepuntet wird, sondern um ein First Down gespielt wird. Das macht die Matches natürlich um einiges spannender. Dazu haben wir dann noch die große Neuheit in „Madden NFL 21“: Den Modus „The Yard“, der ähnlich wie im neuen „FIFA“ den Football wieder auf die Straße bringt.

Hierbei tritt man mit seinem selbsterstellten Spieler in Sechser-Teams gegeneinander an Stränden, auf Wiesen oder im Garten an. Der Rest des Teams wird dabei witzigerweise mit NFL-Größen komplettiert. Da wir „Hinterhof“-Football spielen, ist das Feld auf 80 Yards begrenzt. Ein neues First Down wird hier in 20er-Schritten erzielt. Das Coole an diesem Modus sind auch die Straßenregeln, wie etwa unbegrenzte Vorwärtspässe hinter der Line of Scrimmage.

Das Ziel ist bei „The Yard“ ganz einfach – so viele Punkte machen wie möglich. Dabei darf man nach jedem erzielten Touchdown zwischen einer 1-, 2- oder 3-Point-Conversion wählen. Nach jedem Sieg gibt es dann Punkte, mit denen man dann seinen eigenen Spieler upgraden kann. Außerdem lassen sich immer neue Locations und Spielfelder freischalten. Positiv zu erwähnen sind dann noch die neuen Stadien in Los Angeles (SoFi Stadium) und Las Vegas (Allegient Stadium).

Außerdem darf man erstmals sowohl im Wembley Stadium, im Tottenham Hotspur Stadium als auch im Estadio Azteca in Mexiko-Stadt spielen. So weit, so gut, leider gibt es ansonsten keine großen Innovationen. Auch in den anderen Modi wie zum Beispiel bei „Exhibition“ oder „Madden Ultimate Team“ gibt es keine nennenswerten Änderungen. Den von den Fans so geliebten „Franchise“-Modus haben die Entwickler bis auf eine neue Story nicht mit Upgrades versehen.

Das gilt auch für die Grafik, die außer ein paar kosmetischen Anpassungen, kein Upgrade erhalten hat, was wohl auch an den kommenden neuen Konsolengenerationen liegt. Etwas ärgerlich fällt noch ins Gewicht, dass einige der Bugs und Fehler aus dem Vorgänger nicht behoben wurden.

Fazit: Machen wir uns nichts vor, „Madden NFL 21“ ist nun wahrlich keine Innovationsbombe. Denn dafür wurde zu wenig an den Modi oder an der Grafik geetan. Aber, und das ist auch beim 21. Ableger der Reihe der Fall, hier gibt es wahre, sehr authentische Football-Action, die ihren Spielspaß und unzählige spannende Matches mit sich bringt.

Gerade die Feinjustierung am Gameplay macht das Spiel besser als seinen Vorgänger. Zudem macht der neue Modus „The Yard“ ebenfalls richtig Laune. Jeder Football-Fan, der zu Hause auf der Couch selbst den Football virtuell werfen will, bekommt mit „Madden NFL 21“ schlussendlich wieder einmal eine ganz starke Simulation geboten.

„Madden NFL 21“ ist ab sofort für PlayStation 4, Xbox One und PC erhältlich. Wer „Madden NFL 21“ für PlayStation 4 oder Xbox One kauft, erhält übrigens automatisch kostenfrei ein Upgrade auf die PlayStation 5 oder Xbox Series X!