Lass das Monster raus„Carrion“ im Test für Xbox One
Das ist schlecht:
Eine wirkliche Handlung gibt es im eigentlichen Sinne nicht. Der rote Faden des Spiels ist wortwörtlich das Monstrum selbst. Hier und da stoßt ihr zwar auf Erinnerungen, im Zuge derer ihr in spielerisch müden Abschnitten kurzzeitig einen Wissenschaftler steuert, und die etwas Licht ins Dunkel der Hintergründe bringen, aber das war es dann auch schon.
Tatsächlich ist eine Erzählung für den Spielfluss aber auch gar nicht wirklich nötig. Was wir uns dafür aber wirklich gewünscht hätten, wäre eine Karte, die uns die Orientierung in den 2D-Labyrinthen erleichtert. Insbesondere, wenn es um das Aufspüren der optionalen Verbesserungen für unseren Fleischklumpen geht.
Hierfür müsst ihr in Metroidvania-Manier nämlich mit neu erworbenen Fähigkeiten in bereits besuchte Gebiete zurückkehren. Was in dem Genre normalerweise einen großen Reiz darstellt, mutiert in Ermangelung einer Map jedoch zum bösen Backtracking, was durch die optische Gleichförmigkeit vieler Areale zusätzlich erschwert wird.
Dementsprechend huscht ihr bisweilen gerne mal auf gut Glück durch die Bildschirme, und probiert stumpf herum, anstatt geplant und systematisch vorzugehen. Das nervt zwar mitunter, insgesamt ist „Carrion“ aber ein eher leichter Vertreter seiner Zunft, und nach rund sechs Stunden dann auch schon wieder vorbei.
Fazit:
Die Idee von „Carrion“ ist erfrischend unverbraucht. Als ebenso faszinierend wie ekelhaft animiertes Pixel-Monstrum immer wieder die Größe zu ändern, um unter Einsatz verschiedener Fähigkeiten Rätsel zu lösen, und dabei auf brutale Art und Weise Menschen zu zerpflücken, macht ordentlich Laune. Seltsam nur, dass man sich mit dem Verzicht auf eine Karte selber ein Tentakel … Pardon, Bein gestellt hat.
„Carrion“ ist für PlayStation 4, Xbox One (im Game Pass enthalten), Nintendo Switch und PC erhältlich.