Lass das Monster raus„Carrion“ im Test für Xbox One
Das ist gut:
Zugegeben, Pixel werden im Indie-Sektor recht inflationär eingesetzt. Was „Carrion“ allerdings von der Masse abhebt, ist zum einen die fast schon hypnotische Anmut des Wesens, die im abnormen Gegensatz zu dessen schierer Widerwärtigkeit steht.
Bewegt ihr euch fort, zucken unter peitschenden Geräuschen Tentakel aus eurem Leib, was einerseits irre geschmeidig aussieht, andererseits aber auch für einen gewissen Ekel sorgt. Ziemlich cool gemacht.
Auf der anderen Seite ist da die herbe Gewaltdarstellung, wenn ihr mit euren schleimigen Auswüchsen ein erbarmungswürdig schreiendes Opfer packt, dieses in zwei Teile reißt, in eines eurer scharfzahnigen Mäuler stopft oder brutal an die Wand schleudert. Mit Pixel-Blut wird hier nicht gespart.
Da recht bald schon schwerbewaffnete Sicherheitskräfte und Soldaten eurem Treiben Einhalt gebieten wollen, und euch auf dem Weg nach draußen natürlich kein roter Teppich ausgerollt wird, bedarf es weiterer Fähigkeiten, die ihr euch im Laufe des Spiels aneignet.
Deren Einsatz hängt allerdings vor eurer Größe ab, die ihr je nach Situation immer wieder variiert. Seid ihr für einen Durchgang zu groß, legt einfach an passender Stelle einen Teil eurer Biomasse ab, um zu schrumpfen. Das bringt allerdings mit sich, dass ihr nicht mehr von den Vorteilen eurer Masse profitieren und beispielsweise keine Wände mehr durchbrechen könnt.
Generell gilt es stets, den Ausgang des jeweiligen Gebietes zu erreichen, wozu es der Lösung kleinerer Rätsel bedarf. Immer wieder stoßt ihr dabei zum Beispiel auf vermeintlich unerreichbare Schalter zum Öffnen massiver Metallschotts oder Fallen, die ihr nur mit einer passenden Fähigkeit aktivieren beziehungsweise umgehen könnt.
Verschießt dann – die richtige Größe vorausgesetzt – Netze, um Hebel aus der Entfernung umzulegen, macht euch vorübergehend unsichtbar oder übernehmt kurzerhand die Kontrolle eines Menschen.
Wo wir schon beim Thema „Umlegen“ sind: Letzteres Feature lässt sich mit ein wenig Kreativität natürlich auch im Kampf zu eurem Vorteil einsetzen.