Magie als Waffe„Immortals of Aveum“ im Test für PS5 und Xbox Series

„Immortals of Aveum“ im Test für PS5 und Xbox Series – Mit „Immortals of Aveum“ möchten die federführenden Ascendant Studios dem festgefahrenen First-Person-Shooter-Genre frischen Wind einhauchen. Oder genauer: Einen Odem, der das Genre in der seligen Xbox 360 Zeit erst so richtig groß gemacht hat. Anstatt auf die ewig gleichen Kriegsszenarien mit den ewig gleichen Waffen zu setzen, verfrachtet uns der EA-Titel in eine bislang unbespielte Fantasy-Welt, in der man sich mit Magie seiner Haut erwehrt. Ein Motiv, das unter Spielemachern derzeit offenbar eine gewisse Attraktivität genießt, wie Square Enix‘ „Forspoken“ oder Bethesdas „Ghostwire Tokyo“ jüngst jedoch bewiesen haben, nicht unbedingt Erfolg verspricht.
Wir können an dieser Stelle aber schon einmal vorwegnehmen, dass es „Immortals of Aveum“ deutlich besser macht, als die beiden letztgenannten Titel, was zu großen Teilen dem immens flotten und dynamischen Gameplay zu verdanken ist, nicht zuletzt aber auch dem Bemühen der Macher, uns eine spannende Geschichte in einer interessanten neuen Welt zu erzählen.
Die Betonung liegt dabei auf „bemüht“, bedient sich „Immortals of Aveum“ doch klassischer Narrativ-Statuten und diverser Klischees, welcher der Story einen jugendlich-naiven Touch verliehen.
Wir schlüpfen in die Rolle des zunächst noch jugendlichen Jak, der sich in den Slums einer Stadt, die um die Pfeiler einer gigantischen antiken Brücke herum gewachsen sind, als Teil einer Gruppe von Waisen mit kleinen Diebstählen über Wasser hält. Dem familiär anmutenden Glück des bunt zusammengewürfelten Haufens wird jedoch jäh ein Ende gesetzt, als der Ort in einem ewigen Krieg um die Macht über die Magie zwischen die Fronten zerrieben wird.
Die tragischen Umstände erwecken den Meister-Magus in dem zuvor eher bescheiden in Magie bewanderten jungen Mann, der sich daraufhin für die Front rekrutiert einige Jahre später in den Rängen einer Elite-Einheit wiederfindet: den namensgebenden Immortals.
Fortan geht es um Kriegswirren, Bösewichte mit nachvollziehbaren Motiven, ein paar gesellschaftskritische Untertöne hinsichtlich der Ausbeutung einer Welt und die Rettung eben jener. Das alles hat durchaus Charme und kommt zumindest in den cineastischen Zwischensequenzen auch mit sehenswerten Gesichtsanimationen daher, gleitet aber alsbald etwas ins Banale ab.
Anlass genug, uns durch die trotz einiger optionaler Abzweigungen recht linear aufgebauten einzelnen Bereiche von Aveum zu scheuchen, gibt die Hintergrundgeschichte aber allemal.
Sind wir mal nicht in den Mauern einer riesigen fliegenden Hub-Welt unterwegs, die unter anderem als Hauptquartier der Immortals fungiert, gilt es im Gelände, immer mal wieder überraschend knifflige Rätsel zu lösen – teils optional auf der Jagd nach versteckten Belohnungen, teils im Verlauf der Story – weit häufiger müssen wir uns aber mit Magie unserer Haut erwehren.
Das Besondere an Jak ist, dass er im Gegensatz zu den meisten Magiern in Aveum alle drei Arten der Magie beherrscht: blaue, rote und grüne. Im Kampf stehen diese stellvertretend für die aus anderen Shootern altbekannten Waffenarten.