Des Königs neue Kleider„Grand Theft Auto V“ im Test für Playstation 5

Des Königs neue Kleider: „Grand Theft Auto V“ im Test für Playstation 5 – Als „Grand Theft Auto V“ ursprünglich auf PS3 und Xbox 360 erschien, warf die neue Konsolengeneration bereits ihren Schatten über die Gaminglandschaft wie das dicke Raumschiff in „Independence Day“. Das Spiel war (und ist) ein Wegbereiter und Meilenstein seines Genres, doch die technikbedingten Macken machten dem Mammutprojekt auf den betagten Kisten sehr zu schaffen, was umso schwerer wog, als dass die Zukunft bereits an die Tür klopfte.
Nur ein Jahr später kamen dann also folgerichtig die remasterten Versionen für die PS4 und Xbox One, und endlich lief die Sache rund – sogar mit optionaler Ego-Perspektive. Eigentlich hätte die Geschichte hier enden können, doch ein paar weitere Jahre später wurde „GTA V“ die Ehre zuteil, eine Präsentationsshow zur kommenden PS5 zu eröffnen, womit klar war: Trevor, Michael und Franklin durften eine dritte Runde drehen.
Die Reaktionen fielen recht ernüchtert aus. Immerhin gierte die Welt nicht nur nach echten Next-Gen-Titeln (und tut es noch), sondern vor allem auch nach einem „GTA 6“. Als dann kürzlich auch noch die vollkommen vermurkste „Grand Theft Auto: The Trilogy – The Definitive Edition“ die ersten drei Teile durch den Schmutz zog, war von Vorfreude nicht mehr wirklich zu reden.
Aber um es gleich einmal vorwegzunehmen: Die remasterte Version von „GTA V“ ist auf der PS5 äußerst ansehnlich geworden. Und kaum, dass wir das Spiel gestartet hatten – und uns dabei direkt über die enorm verkürzten Ladezeiten freuen durften – waren wir schon wieder voll drin.
Die „Definitive Edition“ hat leider eindrucksvoll bewiesen, dass ein einstmals gutes Spiel nicht unbedingt auch für immer ein gutes Spiel bleiben muss. Bei „GTA V“ verhält es sich glücklicherweise anders. Keine Frage, insbesondere den Charaktermodellen merkt man aller Texturpolitur zum Trotz ihr Alter an. Aber die wahren Stars des Spiels, nämlich das enorm gut gepacte Storytelling und vor allem die irre unterhaltsame offene Welt, haben kaum ein Haar gelassen.
Solltet ihr womöglich erst kürzlich aus einem langjährigen Koma erwacht sein, eure zehnjährige Ausbildung zum Shaolin-Mönch absolviert oder aus irgendeinem sonstigen Grund verpasst haben, worum es in „GTA V“ geht, könnt ihr unter diesem Link unseren Test der PS4-Version aus 2014 nachholen. Inhaltlich geändert hat sich, was den Storymodus betrifft, seither nämlich nichts.
Natürlich ist dieser weit weniger spannend, wenn man ihn schon ein- oder gar zweimal gespielt hat. Aber tatsächlich fühlt sich „GTA V“ durch die technische Schönheitskur überraschend frisch an, unabhängig davon, für welchen Grafikmodus ihr euch entscheidet.