Das ist gut:

Das eigentliche Spiel läuft dann, über zehn zu spielende Saisons, wie gewohnt ab. Ihr dürft im freien Training eure Runden drehen, tretet zum Qualifying und anschließend zum Rennen an. Neben dem Erreichen guter Platzierungen, gilt es dabei auch diverse Herausforderungen zu erfüllen, für die ihr Punkte erhaltet, welche ihr dann im Tech-Tree zur Verbesserung eurer Boliden investiert.

Dank der wöchentlich fließenden Sponsorengelder wird in MyTeam zudem  allen Abteilungen, die maßgeblich zum Erfolg eines F1-Teams beitragen, Aufmerksamkeit zuteil. So beschleunigt eine ordentliche Finanzspritze die Entwicklung neuer Teile und macht diese zudem weniger Fehleranfällig. Oder aber ihr trainiert euren Teamkollegen, um beispielsweise dessen Reaktionszeit zu verbessern.

Macht ihr eure Sache gut, könnt ihr später sogar einen der großen Stars der Formel 1 verpflichten, und so Seite an Seite mit Sebastian Vettel oder Lewis Hamilton um den Sieg kämpfen.

Durch das Lenken der Geschicke eines ganzen Teams wird die Karriere in „F1 2020“ somit wesentlich spannender. Und da Geld eigentlich immer knapp ist, auch ein gehöriges Stück taktischer. Insofern stellt der MyTeam-Modus einen großen Fortschritt, aber natürlich nicht die einzige Verbesserung dar.

Im Cockpit freuen wir uns besonders über das nun frei justierbare HUD, welches es uns erlaubt, Elemente in wählbarer Größe dort anzuzeigen, wo wir sie haben wollen. Neu hinzugekommen ist auch der optionale Rückspiegel. Im oberen Bereich des Bildschirmes angezeigt, lässt sich dieser freilich nicht unter dem Simulationsaspekt verbuchen, ist aber insbesondere für Anfänger praktisch.

Diese freuen sich zudem über den „Gelegenheitsfahrer“-Modus, in dem sich Einsteiger dank vereinfachter Menüs sowie diverser Fahr- und Lenkhilfen leichter zurecht finden. Knallharte Simulations-Fans deaktivieren indes sämtliche Stützräder.

Ebenfalls praktisch ist die neue Live-Abstandsanzeige, dank der ihr den Abstand zum Vorder- und Hintermann nun dauerhaft im Blick habt, und nicht nur, wie zuvor, nach dem Durchfahren einzelner Sektoren.

Auch das zurecht kritisierte, arg rigide Strafsystem des Vorgängers wurde nun wesentlich fairer und damit auch realistischer gestaltet. Zudem dürft ihr die Strenge, mit der die Rennkommissare zu Werke gehen, im Menü justieren.

Neben dem generell spürbar besseren Grip der Rennwagen, haben wir schließlich noch die Überarbeitung des Energierückgewinnungssystem (ERS) wohlwollend zur Kenntnis genommen, welches sich nun ganz bequem per Knopfdruck ein- und ausschalten lässt. Ein äußerst praktisches System, das nicht ohne Grund liebevoll auch „Überholknopf“ genannt wird.

Technisch hat man das ohnehin schön prächtige Spiel nochmals poliert. Auf Xbox One X und PS4 Pro kommt es gleichermaßen prächtig daher und die Rennen liefen stets flüssig. Mit schicken Kameraschwenks vor den Rennen und variablen Siegerehrungen nähert man sich zudem einen weiteren Schritt den realen TV-Übertragungen an.

Auf Kommentatoren wurde dabei zwar verzichtet,  angesichts der kraftvollen Motorensounds und des atmosphärischen Boxenfunks finden wir das allerdings vollkommen okay.

Ein Extralob gibt es schließlich noch für die Wiederkehr des Splitscreens. Auf einem horizontal geteilten Bildschirm messt ihr euch dabei mit einem Kumpel auf der Couch über mehrere Strecken hinweg im Grand-Prix-Modus. Immer gerne gesehen!