Endlich Leben in der Bude„Fallout 76: Wastelanders“ im Test für PS4 und Xbox One

„Fallout 76: Wastelanders“ im Test für Playstation 4 und Xbox One – Nein, „Fallout 76“ ist wahrlich nicht des digitalen Endzeit-Rollenspielers liebstes Kind. Die Verlautbarung, dass es sich bei dem Ableger der populärsten Postapokalypse im Videospielsektor um einen Mehrspieler-Online-Titel handelt, stieß der Solo-Kampagnen gewohnten Fanbase bereits bei der Vorstellung des Spieles übel auf.
Nach Veröffentlichung sollten sich aber der desolate technische Zustand und die selbst für ein Ödland erschreckend leere Spielwelt als das wahre Problem herausstellen.
Mit dem kostenlosen „Wastelanders“ Update hat sich Bethesda nun aber sichtlich ins Zeug gelegt, um einige der größten Kritikpunkte auszumerzen. Dazu wurde die postapokalyptische Sandkiste Appalachia vor allem erst einmal mit reichlich NPCs bevölkert und das Ganze um eine ausgewachsene, rund 15-stündige Hauptquest ergänzt, die passionierte Solisten auch alleine angehen können.
Das ist gut:
Damit macht „Fallout 76“ fraglos einen großen Schritt in Richtung der ursprünglichen Reihe. So erinnert das Dialogsystem an jenes aus dem dritten „Fallout“, indem es euch ausformulierte Antwortmöglichkeiten offeriert, um nach eurem Gusto in den äußerst unterhaltsam geschriebenen Gesprächen auf euer Gegenüber zu reagieren.
Dabei hat es natürlich Folgen, ob ihr euren Gesprächspartner höflich um etwas bittet, oder forsch damit droht, ihm den Schädel einzuschlagen. Allerdings müsst ihr euren Charakter zunächst über die S.P.E.C.I.A.L.-Attribute entsprechend formen, da bestimmte Antwortoptionen erst bei bestimmten Werte-Stufen zugänglich werden.
Einen NPC überzeugt man nun einmal leichter mit einem hohen Charisma-Wert. Wer lieber so richtig fies ist, sollte auch entsprechend stark sein, um seinen Drohungen Taten folgen zu lassen. Besonders kluge Charaktere leiern einem NPC indes gar ein Passwort aus den Rippen.
Über die zwei Fraktionen, auf die ihr im Laufe der neuen Hauptquest treffen werdet, könnt ihr eure moralische Haltung nochmals unterstreichen.
Sowohl bei den friedlichen Siedlern als auch bei den aggressiven Raiders steigt ihr im Ruf, wenn ihr entsprechende Aufträge erfüllt, und erarbeitet euch damit Zugang zu weiteren Quests und spezieller Ausrüstung.
Das Questdesign ist zwar immer noch von viel Laufburschen-Arbeit geprägt, dafür stehen uns aber dank des Dialogsystems mitunter unterschiedliche Lösungsansätze zur Verfügung und man trifft auf so manchen denkwürdigen Charakter. In den besten Momenten der Story kommt so fast schon klassisches „Fallout“-Feeling auf.
Dazu passen auch die neuen Begleiter, die ihr für eure Sache überzeugen könnt, und die alle rollenspieltypisch eigene Quest-Reihen im Gepäck haben. Zwar könnt ihr die Kollegen nicht mit auf eure Streifzüge nehmen, dafür bewachen sie in eurer Abwesenheit brav das C.A.M.P.. Immer nur einer zur Zeit, ihr könnt aber nach Belieben wechseln.
Da es sich bei „Fallout 76“ immer noch zunächst um ein Online-RPG handelt, hat man auch gleich noch ein paar neue (und knackige) Events und Daily-Quests nachgeschoben. Gerade Erstere solltet ihr mit ein paar Waffenbrüdern angehen. Nicht nur weil es dann leichter wird, sondern weil es im Koop einfach mehr Spaß macht.
Hinsichtlich der Story-Aufträge gilt bei geselligen Sessions zu beachten, dass der Quest-Fortschritt stets nur für den Teamleiter gewertet wird, dessen Sitzung ihr beigetreten seid. Jener trifft auch alle dazugehörigen Entscheidungen auf eigene Faust, ohne dass die Mitspieler ein „offizielles“ Mitspracherecht hätten.
Solltet ihr eine Quest zudem bereit absolviert haben, erhaltet ihr im erneuten gemeinsamen Spiel keine Erfahrungspunkte mehr.